Behandelter Abschnitt 1Mo 39,19-20
Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sprach: Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan, da entbrannte sein Zorn. 20 Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis.
War Potiphar von der Unschuld Josephs überzeugt? Hätte er Joseph sonst nicht töten lassen? Spielt er vielleicht eine Rolle wie Pilatus? Pilatus ließ den Herrn Jesus geißeln und kreuzigen, um der Freund des Kaisers zu bleiben. Er hätte sich jedoch bloßgestellt, wenn er sich nicht auf die Seite seiner Frau gestellt hätte. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand einen anderen ins Gefängnis stecken ließ, obwohl er von dessen Unschuld überzeugt war.
Zuerst wurde Joseph zu Unrecht von seinen Brüdern verkauft, jetzt wird er zu Unrecht ins Gefängnis gebracht; seine Treue und Reinheit bringen ihn ins Gefängnis. Er geht einen Weg beständiger Demütigung. Genau das war Gottes Weg: Der Weg der Leiden ist der Weg zu größter Herrlichkeit. Die Räder der Regierung laufen gegeneinander (Hes 1,15.16) – Gott gebraucht die Leiden, um Joseph zu läutern und zu erziehen (Ps 105,16-22; Heb 2).
Gefängnis. Zwinger, eig. Haus der Umschließung, mit einer Ringmauer umgeben. Hier waren die Gefangenen des Königs. In Kapitel 40,2 heißt es: „das Haus des Obersten der Leibwache“. Die Gefangennahme war glimpflich. Es gab ein Gesetz, wonach versuchter Ehebruch mit 1000 Stockschlägen bestraft werden musste. Gott rettete das Leben Josephs. Joseph hätte daran irre werden können.