Einleitung
Der Herr hatte sich Abram in Kapitel 15 selbst als Schild und ein sehr großer Lohn vorgestellt. Abram hatte geglaubt, dass der Herr ihm einen Sohn geben würde. Und Er hatte ihm das zur Gerechtigkeit gerechnet und danach noch einmal das Land verheißen. Abram musste lernen, dass alle Segnungen nur auf der Grundlage des Todes möglich sind (V. 9–12).
Den Schlüssel für die prophetische Bedeutung dieses Kapitels finden wir in Galater 4,21-31.
Dort gibt es drei Gegenüberstellungen:
Hagar – Sara; der Berg Sinai – der Berg Zion; das irdische Jerusalem – das himmlische Jerusalem.
Dieses Kapitel bildet einen Tiefpunkt im Glaubensleben Abrams. Wir sehen hier, wie sehr Mann und Frau einen gegenseitigen Einfluss aufeinander ausüben.
Abrams Glaube wird erprobt; er muss lernen, dass Gott nur auf dem Weg des Ausziehens des Fleisches seine Verheißungen erfüllen kann (Kap. 17).
Hagar können wir anwenden auf Kinder gläubiger Eltern, die im Begriff stehen, den Ort des Segens zu verlassen.
Ismael ist ein Bild von Israel nach dem Fleisch, das unter dem Gesetz steht. Lies zum besseren Verständnis dieses Kapitel Galater 4,21-31.
Wir finden in Kap. 15 die Verheißung – doch aufgrund der Opfer –, in Kap. 16 das Gesetz und in Kap. 17 die Beschneidung
Einteilung
Sara schlägt vor, dass sie durch Hagar einen Sohn bekommt (V. 1‒6)
Hagars Flucht – der Engel des Herrn kümmert sich um sie (V. 7‒14)
Ismael wird geboren (V. 15.16)
Vers 1
"Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm nicht. Und sie hatte eine ägyptische Magd, und ihr Name war Hagar"
Das klingt wie ein Donnerschlag. Wir wissen nicht, wann die Ereignisse in Kapitel 15 stattgefunden haben. Kurz vor Kapitel 16? Oder war eine Zeit zwischen diesen beiden Kapiteln verstrichen? Hatte Gott nicht den Bund mit Abram geschlossen? Aber es geschah nichts.
War es nicht selbstverständlich, dass Abram diesen Sohn von Sara empfangen würde? Hatte der Herr Sara nicht in Ägypten bewahrt (12,14–20)? Es muss beiden klar gewesen sein, dass nicht nur Abram der Vater des Sohnes wäre, sondern auch Sara dessen Mutter.
Eine ägyptische Magd. Wahrscheinlich brachte Abram diese Magd im Gepäck von Ägypten mit (Kap. 12,16). Der falsche Weg wirkt weiter fort. Die Saat wächst (Gal 6,7).
Hagar. Der Name bedeutet Flucht, Flüchtling. Damals war Abram gleichsam auf der Flucht, als er nach Ägypten gezogen war. Hagar würde ebenfalls vor ihrer Herrin fliehen. Abrams und Saras Verhalten war ebenfalls eine Ausflucht, aber keine, die dem Herrn wohlgefiel.