"Und Gott der Herr ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen"
Die Freude des Menschen an der Natur besteht zuerst einmal (a) in der Vielfalt, dann (b) in der Ästhetik und schließlich (c) im Genuss der Früchte.
Der Baum des Lebens nimmt unter allen Bäumen den zentralen Punkt ein. Er ist ein Bild von Christus (Off 2,7; 22,2). Würde der Mensch den Baum des Lebens wählen oder den Baum der Erkenntnis? Adam und Eva waren jederzeit frei, nach Belieben vom Baum des Lebens zu essen.
In Evas Vorstellung stand der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen in der Mitte des Gartens (1Mo 3,3). Das war ein verhängnisvoller Irrtum. Der Segen des Menschen ist der zentrale Punkt in Gottes Wegen mit dem Menschen, nicht seine Verantwortlichkeit.
Und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen
Dieser Baum ist das Symbol der Verantwortung des Menschen gegenüber Gott. Das war das einzige Gebot, das Gott dem Menschen gegeben hatte: Er durfte nicht davon essen. Manche mögen denken: Wie konnte eine solche „Bedeutungslosigkeit“ die Geschicke der Menschheit derartig verändern? Es geht einfach um Gehorsams; das Tun des Willens Gottes. Der Mensch hatte keine erfahrungsmäßige Kenntnis von Gut und Böse. Er hatte auch kein Gewissen (Kap. 3,1–7).
Der einfache Glaube nimmt diese Tatsachen an. Die Philosophen haben nur ein Lächeln für eine nette Geschichte. Der Glaube ist für die Philosophen eine unzulässige Voraussetzung. Philosophen können weder die Vergangenheit noch die Gegenwart erklären.