Behandelter Abschnitt 2Sam 7,26-29
Und dein Name sei groß in Ewigkeit, dass man spreche: Der Herr der Heerscharen ist Gott über Israel. Und das Haus deines Knechtes David sei fest vor dir. 27 Denn du, Herr der Heerscharen, Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechtes eröffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen; darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, dieses Gebet zu dir zu beten. 28 Und nun, Herr, Herr, du bist es, der da Gott ist und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knecht geredet. 29 So lass es dir nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, dass es ewig vor dir sei; denn du, Herr, Herrn, hast geredet, und so werde mit deinem Segen das Haus deines Knechtes gesegnet auf ewig: Wieder wünscht David, dass der Name des Herrnverherrlicht werde. Weil Gott dem David die Verheißung gegeben hat, hat David sich ein Herz gefasst, zu Ihm zu beten. Auch weiß er, dass die Worte Gottes Worte der Wahrheit sind. Abschließend betet David dafür, dass der Herr das Haus seines Knechtes segnen möge.
Zusammenfassung
David eröffnet Nathan den Plan, dem Herrn ein Haus zu bauen – Nathan ermutigt den König darin.
In der Nacht erging das Wort an Nathan, dass nicht David, sondern sein Sohn den Tempel bauen soll.
David betet vor Gott an, vor allem erfreut darüber, dass Gott ihm ein Haus bauen will.
Fazit
Eine herrliche Prophezeiung auf den Herrn Jesus als König in Ewigkeit
Anhang ‒ das Zelt der Zusammenkunft
Im zweiten Buch Samuel verschwindet Silo, aber die Stiftshütte wird nicht nach Jerusalem gebracht. Wir finden sie später in Gibeon wieder, ohne dass uns gesagt würde, wie sie dahin gekommen sei. Eins ist sicher, nämlich, dass zur Zeit, als David die Bundeslade auf den Berg Zion brachte, die Stiftshütte und der Brandopferaltar in Gibeon waren: „Und David ließ dort, vor der Lade des Bundes des Herrn, Asaph und seine Brüder, um beständig vor der Lade zu dienen, nach der täglichen Gebühr ... Zadok, den Priester, aber und seine Brüder, die Priester, ließ er vor der Wohnung des Herrn, auf der Höhe, die zu Gibeon ist, um dem Herrn beständig Brandopfer zu opfern auf dem Brandopferaltar.“ (1Chr 16,37‒41) Später, nach der Pest in Jerusalem, als David auf den Befehl des Herrn einen Altar auf dem Berge Morija baute und dort opferte, wird gesagt: „Die Wohnung des Herrn, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Höhe zu Gibeon. Aber David vermochte nicht vor ihn hinzugehen, um Gott zu suchen; denn er war erschrocken vor dem Schwerte des Engels des Herrn“ (1Chr 21,29-30.) Auch Salomo opferte im Anfang seiner Regierung noch zu Gibeon: „Und der König ging nach Gibeon, um dort zu opfern, denn das war die große Höhe; tausend Brandopfer opferte Salomo auf diesem Altar“(1Kön 3,4).
Alles das zeigt uns, dass während der Regierung Davids ein Zustand von Unordnung oder großer Schwachheit bezüglich der Anbetung des Herrnvorherrschte. Silo war seit dem Verfall des Priestertums tatsächlich verlassen (Ps 78,60-61); das Haus des Herrn war noch nicht in Jerusalem gebaut, und der Gottesdienst war sozusagen zerteilt zwischen der Bundeslade in Zion und dem Altar zu Gibeon. Die übrigen Geräte waren in dem Zelte der Zusammenkunft geblieben; sie werden in 1. Könige 8,4 erwähnt. Da Gibeon eine Stadt der Söhne Aarons war (Jos 21,17), kann man annehmen, dass die Dinge des Heiligtums sich dort, wie in Nob (1Sam 21,5), unter der Obhut der Priester befanden.
Doch wie dem auch sei, der Dienst des Herrn unter der Regierung Davids war sehr weit von dem entfernt was er hätte sein sollen. Aber eine Tatsache genügte David, sie war der Gegenstand all seiner Wünsche in der Zeit seiner Drangsale gewesen (Ps 132,1‒8): er hatte eine Stätte der Ruhegefunden für den Thron des Herrn der Heerscharen, für die Lade Seiner Stärke. Da wo David als König eingesetzt war hatte er jetzt den Gott Israels bei sich, denn „der Name“(Kap. 6,2) stellt die Person dar. Seine Zuflucht, eine vor allem anderen kostbare Zuflucht, inmitten der Zerstreuung der heiligen Gerate, in einer Übergangszeit, auf die die Herrlichkeit folgen sollte ‒ war die Gegenwart Gottes sogar bei Ihm und seinem Volke Israel.
Das ist es auch, was in der gegenwärtigen Zeit das Glück der Gläubigen ausmacht. Die Kirche befindet sich in einem Zustand des Verfalls und großer Unordnung; aber eine Gewissheit genügt uns: die persönliche Gegenwart des Herrn in unserer Mitte. Wenn wir ein solches Vorrecht haben, wie sollten wir uns dann durch den uns umgebenden Zustand der Dinge entmutigen lassen? Haben wir nicht mit Ihm und zwar in weit besserer und höherer Weise als David, den Gottesdienst? Die Gegenwart Gottes genügte, um das Herz des Königs mit Freude und Dank zu erfüllen (Henry Rossier).