Am Schluss von Kapitel 5 hat der Apostel uns gesagt, dass er Sünder an Christi statt bittet, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Unser Kapitel beginnt mit einem Appell an Heilige. Er bittet sie, die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen. In dieser Ermahnung liegt nicht der Gedanke, dass die Sicherheit des Heils von Gläubigen in Frage gestellt würde. Paulus deutet auch nicht an, dass die einmal empfangene Gnade wieder verloren gehen könnte.
Der Zusammenhang in Vers 3 zeigt deutlich, dass es sich um einen Appell an diejenigen handelt, welche die Gnade Gottes empfangen haben, die ihnen Errettung bringt. Sie werden nun ermahnt, nichts in ihr praktisches Leben hineinkommen zu lassen, was mit dieser Gnade nicht in Übereinstimmung ist. Auf diese Ermahnung sollten wir alle gut achten. Sie hat allerdings eine besondere Bedeutung für diejenigen, deren Lebenswandel – wie der bei den Korinthern – einen scharfen Tadel nötig machte.
„(denn er spricht: „Zur angenehmen Zeit habe ich dich erhört, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen.“ Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils);“ (Vers 2).
Um die Größe der Gnade Gottes zu zeigen, die einer Welt von Sündern Heil verkündigt, zitiert der Apostel den Propheten Jesaja, Kapitel 49. In dieser Weissagung lernen wir, dass Christus zwar von Menschen verworfen wurde, Gott jedoch in Christus verherrlicht worden ist.
In den Augen des Herrn ist Christus der Geehrte (Verse 3–5). Wir lernen dann weiter, dass Gott, der durch Christus geehrt worden ist, auf dieser Grundlage das Volk Israel in künftigen Tagen wiederherstellen und zugleich den Heiden Segen schenken wird, indem die Rettung bis an die Enden der Erde gebracht wird (Vers 6).