So ist es möglich, Christus den erlösten und auch den unbekehrten Menschen vorzustellen. Das bedeutet aber, dass man für diejenigen, die Christus ablehnen, ein Bote des Todes ist, und zwar in der Vorwegnahme eines noch schlimmeren Todes. Für diejenigen jedoch, die das Zeugnis der Gnade annehmen, ist man ein Bote des Lebens mit der Vorwegnahme der göttlichen Fülle des Lebens. Im Blick auf diese schwerwiegenden Themen wie Leben und Tod, die an dem Zeugnis Christi hängen, können wir die Frage des Apostels gut verstehen: „Und wer ist dazu tüchtig?“
„Denn wir verfälschen nicht, wie die Vielen, das Wort Gottes, sondern als aus Lauterkeit, sondern als aus Gott, vor Gott, reden wir in Christus“ (Vers 17).
Paulus war sich der Größe der Person bewusst, die er predigte. Dieses Bewusstsein bezog sich auch auf das tiefe Bedürfnis derer, denen er predigte, und auf das Ausmaß der Themen, um die es ging. Er verfälschte das Wort Gottes nicht, „er machte keine Geschäfte“ damit (wie es von manchen übersetzt wird), wie es viele damals taten und wie viele auch heutzutage mit dem Wort umgehen.
Wer eine solch geringe Wertschätzung des Wortes Gottes hat, dass er es zu einem Mittel des Handels macht – Predigen für den Lebensunterhalt – wird sich weder der Größe des Wortes Gottes noch der Feierlichkeit der darin behandelten Themen noch der eigenen Unzulänglichkeit bewusst sein. Er wird in Gefahr stehen, zu seinem eigenen Verhängnis zu denken, dass menschliche Ausbildung, natürliche Fähigkeiten und intellektuelle Fertigkeiten das Recht geben, das Werk Gottes auszuführen.
Aber natürliche Fähigkeiten und das, was aus dem Willen des Menschen hervorkommt, stellen zwar in den Augen von Menschen eine ausreichende Befugnis dar; sie können jedoch weder Lauterkeit noch Berechtigung in Gottes Augen darstellen. Das Recht des Apostels war „aus Gott“. Er predigte nicht als jemand, der Menschen zufrieden stellen wollte, sondern in Lauterkeit „vor Gott“, nicht im Fleisch, sondern „in Christus“.