Behandelter Abschnitt 1Kor 11,18-19
Ach; leider gab es in der Versammlung in Korinth so schwerwiegende Unordnungen, dass das Feiern des Gedächtnismahles, das eigentlich zu ihrem Segen hätte sein sollen, der Anlass für das richterliche Handeln Gottes mit ihnen geworden war. Sie waren nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammengekommen.
Verse 18+19
„Denn zuerst einmal, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch Parteiungen unter euch seien, damit die Bewährten unter euch offenbar werden“.
Statt dass das Zusammenkommen der Korinther als Versammlung Ausdruck gab von ihrer Einheit als Glieder des einen Leibes, wie es in dem Brot vorgestellt ist, offenbarte es nur den Geist der Spaltungen, der unter ihnen bestand. Es gab Spaltungen unter ihnen, die zu Parteiungen oder Sekten führten, die sich in der Versammlung bildeten.
Die beiden griechischen Ausdrücke für Spaltung und Parteiung haben eine unterschiedliche Bedeutung und drücken verschiedene Gedanken aus. Eine Spaltung (gr. Schisma) bedeutet unterschiedliche Ansichten, Gedanken und Empfindungen, die inmitten der Versammlung bestehen. Eine Parteiung (gr. Hairesis) ist eine Sekte oder Gruppe, die sich unter den Heiligen gebildet hat, um eine besondere Lehrmeinung zu vertreten oder einem bevorzugten Lehrer nachzufolgen. In der Versammlung in Korinth bestanden offensichtlich beide Zustände; aber innerliche Spaltungen, die nicht gerichtet werden, werden rasch zu äußerlich sichtbaren Parteiungen oder Sekten führen, oder sogar zu einem völligen Auseinanderbrechen der Versammlung in verschiedene Gruppen.