Nachdem der Apostel für die Schöpfungsordnung eingetreten ist, spricht er nun die Natur an, von der man lernen kann, was anständig und geziemend ist. Da die Frau in ihrem langen Haar einen natürlichen Schleier besitzt, deutet also schon die Natur ihren Platz der Unterordnung an; und sie zeigt uns, dass eine verborgene Frau eine schöne Frau ist, während eine Frau, die ihr Haar abschneidet und den Mann nachahmt, vor allen verächtlich ist. Und genauso bringt auch ein Mann mit langem Haar Schande über sich selbst.
Vers 16
„Wenn es aber jemand für gut hält, streitsüchtig zu sein, so haben wir solch eine Gewohnheit nicht, noch die Versammlungen Gottes“.
Als letztes kann sich der Apostel noch auf die Gewohnheiten berufen. Wenn jemand streitsüchtig ist, so steht er allein in einer Beurteilung, die den Gewohnheiten der Versammlungen entgegengesetzt ist. Folglich können sogar, wenn grundlegende Prinzipien nicht berührt werden, Gewohnheiten als ein Argument zur Aufrechterhaltung der Ordnung angeführt werden. Es ist schon gesagt worden, dass das Geringschätzen oder Verachten von Gewohnheiten weder auf das Gewissen noch auf die Geistlichkeit hindeutet, sondern eine fleischliche Liebe erkennen lässt, die sich von anderen unterscheiden oder abheben will – im Grunde reine Eitelkeit.