Behandelter Abschnitt Röm 16,19-20
Die gute Stimme kennen (Verse 19.20)
„Denn euer Gehorsam ist zu allen hingelangt. Daher freue ich mich über euch; ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen. Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!“ (Verse 19.20).
Im Gegensatz zu solchen, die „nicht unserem Herrn Christus dienen“, kann der Apostel von den Gläubigen in Rom bezeugen, dass „euer Gehorsam zu allen hingelangt ist“. Wenn es solche gab, die dem Herrn nicht gehorsam sein wollten, führte der große Teil des Volkes Gottes doch seinen Lebenswandel im Gehorsam dem Herrn gegenüber und in der Gesinnung, sich einander unterzuordnen. Daran konnte sich der Apostel erfreuen.
Im Blick auf ihr Verhalten dem Bösen gegenüber ermahnt er sie: „Ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen.“ Jemand hat mit Recht gesagt, dass menschliche Weisheit sich dadurch zu wappnen sucht, dass sie eine umfassende Kenntnis der Welt und all ihrer bösen Wege erwirbt. Die Weisheit von oben aber braucht keine genaue Kenntnis des Bösen, um diesem zu entgehen: „Ich habe mich durch das Wort deiner Lippen bewahrt vor den Wegen des Gewalttätigen“ (Ps 17,4). Nur durch die Kenntnis der Wahrheit können wir dem Bösen entfliehen. Die Schafe folgen dem Hirten, „weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen“ (Joh 10,4.5). Sie entkommen dem Fremden nicht, weil sie seine böse Lehre kennen, sondern weil sie diese „nicht kennen“.
Wenn wir Gottes Weg für sein Volk kennen, brauchen wir uns nicht zur Seite zu wenden, um uns mit dem Bösen jedes Seitenweges des Zerstörers bekannt zu machen. Wie viele haben den Weg verlassen, weil sie versucht haben, einen solchen Seitenweg zu studieren, von dem sie wussten, dass er böse war.
Mit dem Bösen beschäftigt zu sein taucht die Seele nur in endlose Kontroversen und Unfrieden ein. In schlichtem Gehorsam seinen Lebenswandel zu führen wird ein Weg des Friedens sein. Auf ihm wird man erkennen, dass der Gott des Friedens Satan unter unsere Füße zertreten und ebenso mit allem Bösen handeln wird. Bis dahin befiehlt der Apostel die Heiligen der „Gnade unseres Herrn Jesus Christus“ an, die sie in ihrem Glaubensleben unterstützt.