Behandelter Abschnitt Joh 11,49-52
Joh 11,49-52: 49 Ein Gewisser aber von ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts 50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. 51 Dies aber sagte er nicht von sich selbst aus, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; 52 und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte.
Im Folgenden dürfen wir sehen, dass Gott entgegen der Vorsätze böser Menschen seine Ratschlüsse ausführt. Und um diese Ratschlüsse auszuführen, stand Jesus im Begriff zu sterben. Gott benutzt diese boshaften Hohenpriester, um prophetisch den Tod Christi anzukündigen. Indem Kajaphas jeden Anspruch auf Gerechtigkeit beiseitewirft und nur nach Berechnung handelt, sagt er, es sei besser, dass Er stürbe, als dass die ganze Nation umkomme, egal, was Jesus getan habe oder das Volk von Ihm denken möge. Bei Kajaphas ist es, wie zu oft bei den Politikern dieser Welt, keine Frage dessen, was rechtmäßig ist, sondern was nützlich ist. Dieser Mann ist bereit, einen gerechten Mann zu kreuzigen, um nach Möglichkeit die Stellung einer schuldigen Nation zu bewahren.
Das ist der Rat eines bösen Menschen: Jesus muss für das Volk sterben. Aber es entsprach auch dem festgelegten Ratschluss und der Vorhersehung Gottes, dass Jesus sterben sollte, wenn auch aus völlig anderen Gründen als aus denen, die durch die Selbstsucht des Menschen vorgebracht wurden. Wenn Jesus sterben muss, dann nicht um eine böse Nation davor zu bewahren, zerstreut zu werden, sondern „damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eines versammelte“.
Es stimmte, dass Jesus sterben sollte, aber „nicht für die Nation allein“, sondern für jedes Kind der Familie Gottes. Da die Schafe Christi nicht nur auf Schafe des jüdischen Schafhofs begrenzt waren, werden Kinder Gottes nicht nur in der Familie Israels gefunden. Durch den Tod Christi würde es eine große Gemeinschaft von Sündern aus den Juden und Heiden geben, die bekehrt wurden und durch den Glauben an Jesus Christus zu Gotteskindern wurden, und sie wurden nicht als getrennte Einheiten zurückgelassen, sondern sie werden gemeinsam versammelt, um die eine Familie Gottes zu bilden. Johannes sieht die Christen als eine Herde, die abhängig von ihrem Hirten ist, und als Familie mit einem Vater. Paulus sieht die Christen, wie sie einen Leib darstellen, dessen Haupt Christus ist, und als eine Gemeinschaft, dessen Verbindung der Herr ist.