Behandelter Abschnitt Joh 6,30-31
Joh 6,30.31: Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: „Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.“
Das Volk offenbart seinen Unglauben, indem es ein Zeichen fordert. Sie hatten sehr gut verstanden, dass ein Zeichen ein Beweis für Gottes Eingreifen in die Angelegenheiten der Menschen war. Sie hatten tatsächlich gesehen, wie der Herr fünftausend Menschen zu essen gab, und meinten dennoch, was dies denn im Vergleich zu Mose sei, der das große Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste gespeist hatte.
Christus selbst war das Zeichen von göttlichem Einschreiten in Gnade, und die Zeichen, die Er tat, machten ohne Zweifel deutlich, dass es sich um eine göttliche Person in menschlicher Gestalt handelte. Da sie ihr Bedürfnis nicht empfanden, die Schrift nicht kannten und nur sich selbst für wichtig hielten, konnten sie das Zeichen nicht sehen. Sie hielten Ausschau nach einem Christus, der seine Gewalt und Macht über ihre Feinde nach außen hin in der Weise zeigte, dass Israel geehrt werden würde. Stattdessen kam Christus in Niedrigkeit, und sie stießen sich an seiner Niedrigkeit. Hätten sie ein Gefühl für ihr Bedürfnis gehabt, hätten sie nach Erlösung Ausschau gehalten und hätten das Zeichen gesehen. Es ist offensichtlich, dass der, der kam, um die Erlösung durch sein Opfer zu vollbringen, an der Herrlichkeit und Ehre dieser Welt kein Teil haben konnte. Simeon und Anna suchten in Israel nach Erlösung und sahen das Zeichen (Lk 2,34.38).