Hab 2,1: Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage.
Nachdem der Prophet seinen Appell an Gott beendigt hat, nimmt er seinen Platz auf seiner Warte ein, um zu sehen und zu hören, was Gott tun und sagen wird. Er handelt gemäß der Ermahnung, die uns zur Wachsamkeit und zum Gebet auffordert (Lk 21,36; Eph 6,18). Er wacht nicht nur, um das Tun des Menschen zu sehen, was gleichbedeutend mit einem Wandel durch Schauen ist, sondern er wacht, um zu sehen, was Gott sagen wird, was somit einem Wandel durch Glauben entspricht (2Kor 5,7).
In Habakuk 2,2-20 haben wir die Antwort Gottes auf den Appell des Propheten; eine Antwort, die voller Trost ist für das Volk Gottes in allen Prüfungszeiten. Das Wort Gottes stellt uns ein Gesicht des kommenden Gerichts über die Feinde des Volkes Gottes vor und zeigt uns den Segen, zu dem diese Gerichte den Weg bereiten werden, wenn die Erde erfüllt sein wird von der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken (Hab 2,14).