Behandelter Abschnitt Dan 2,12-13
Dan 2,12.13: 12 Darüber wurde der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. 13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet; und man suchte Daniel und seine Genossen, um sie zu töten.
Offensichtlich hat der König keine hohe Meinung von der Integrität seiner Weisen.
Wahrscheinlich aus gutem Grund hält er sie für durchaus fähig, sich dazu verabredet zu haben, ihm Lug und Trug zu unterbreiten. Die Weisen ihrerseits stecken aufgrund seines Wunsches in solch einem Dilemma, dass sie gezwungen sind, ihre völlige Inkompetenz einzugestehen. Doch das Geständnis ihrer Hilflosigkeit hilft ihnen nichts vor dem wütenden König, der unverzüglich den Befehl zur Vernichtung aller weisen Männer Babylons ergehen lässt.
Was für ein Bild von der Welt! Die Autorität stellt unvernünftige Forderungen an die Ratgeber, denen sie kein wirkliches Vertrauen entgegenbringt, und greift rasend vor Wut zur Gewalt, wenn ihre Forderungen nicht sofort erfüllt werden. Die Weisheit dieser Welt stellt sich als reine Anmaßung heraus, wenn sie auf die Probe gestellt wird. Da ist einerseits Macht ohne Weisheit und andererseits vorgebliche Weisheit ohne Macht.
Das Geheimnis des Herrn ist mit denen, die Ihn fürchten (Dan 2,14-23)
Die Aufdeckung der Schwäche des mächtigsten Mannes der Welt und der Torheit der Männer, die sich die größte Weisheit anmaßen, bereitet den Weg, um die Macht und Weisheit Gottes ins Spiel zu bringen. Dies bringt den Überrest von Gottes Volk in die erste Linie, in dem Weisheit und Verständnis zu finden sind und der Zeugnis ablegt für die Weisheit, die Macht und die souveränen Rechte Gottes im Himmel und in Bezug auf die Angelegenheiten der Menschen auf der Erde.