Behandelter Abschnitt Ps 119,19-24
Ps 119,19-24: 19 Ein Fremder bin ich im Land, verbirg deine Gebote nicht vor mir! 20 Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit. 21 Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, die abirren von deinen Geboten. 22 Wälze von mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. 23 Sitzen auch Fürsten und bereden sich gegen mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen. 24 Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber.
Diese Verse zeigen die Wirkung eines gehorsamen Wandels eines Knechtes des Herrn in einer sündigen Welt.
Zum einen wird sich derjenige, der Gott dient und Ihm gehorsam ist, in dieser rebellischen Welt notwendigerweise als Fremder auf der Erde empfinden. Aber die Fremden dieser Erde sind Gottes Freunde, und deshalb hat so jemand auch ein Verlangen nach innigster Vertrautheit mit Gott. „Verbirg deine Gebote nicht vor mir!“ (vgl. 1Mo 18,17) – wer so redet, weiß die Vertrautheit mit Gott zu schätzen. Sie erfüllt seine Seele nicht nur gelegentlich, sondern es ist ein beständiges Sehnen (Ps 119,20).
Weiterhin erlebt der Knecht Gottes nicht nur, dass er ein Fremder auf Erden ist, sondern auch, dass die Bösen ihn bekämpfen. Diese verhöhnen und verachten in ihrem Stolz und ihrem Reichtum denjenigen, der demütig im Gehorsam Gottes wandelt. Der Gottesfürchtige weiß dies aber zu beurteilen und erkennt, dass Gott solche tadelt und dass sie unter einem Fluch stehen. Es ist nicht nötig, solchen zu antworten. Und so kann der Psalmist im Angesicht ihrer harten Reden ruhig sein, da er seine Freude und seine Hilfe in den Zeugnissen Gottes findet.
Teil 4 (Dalet): Psalm 119,25-32
Der HERR ist die einzige Zuflucht in schwieriger Zeit