Behandelter Abschnitt Ps 89,47-53
Ps 89,47-53: 47 Bis wann, HERR, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm? 48 Gedenke, was meine Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! 49 Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird seine Seele befreien von der Gewalt des Scheols? – Sela. 50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gütigkeiten, die du David zugeschworen hast in deiner Treue? 51 Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, dass ich in meinem Innern trage den Hohn all der vielen Völker, 52 womit deine Feinde verhöhnt haben, HERR, womit sie verhöhnt haben die Fußstapfen deines Gesalbten! 53 Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit! Amen, ja, Amen!
Doch inmitten aller Schmach leuchtet der Glaube des Überrestes auf. Die Übriggebliebenen erkennen, dass die Züchtigung des HERRN eine Grenze hat. Daher fragen sie: „Bis wann, Jahwe?“ Sie bitten Gott darum, an die menschliche Gebrechlichkeit zu denken (Ps 89,48.49). Sie berufen sich auf die frühere Gnade, die Gott David erwiesen hatte. Sie machen den Hohn ihrer Feinde geltend. So groß ihr Versagen auch ist, sagen sie, sind sie doch Gottes Knechte, und ihre Feinde sind seine Feinde, und sie haben Gottes Gesalbten verhöhnt.
Sie warten auf eine Antwort, auf die Erhörung ihres Gebets, aber in dem Wissen, dass diese kommen muss, da Gottes Treue nicht enden kann, sagen sie: „Gepriesen sei der Herr ewig! Amen, ja Amen.“