Behandelter Abschnitt Ps 75,7-9
Ps 75,7-9: 7 Denn weder von Osten noch von Westen, noch von der Wüste her kommt Erhöhung. 8 Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er. 9 Denn ein Becher ist in der Hand des HERRN, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus ein: Ja, alle Gottlosen der Erde müssen seine Hefen schlürfend trinken.
Die Erlösung kommt weder vom Osten noch vom Westen noch vom Süden. „Erhöhung“ ist eine irreführende Übersetzung. Das Wort heißt „aufheben“ und führt den Gedanken der Verse in Psalm 75,5 und 6 fort. Hier geht es nicht darum, Menschen in hohe Ränge zu erheben, sondern um die Errettung der Unterdrückten, indem sie aus dem Staub „aufgehoben“ werden. Dieser Gedanke des „Aufhebens“ findet sich in den Versen Psalm 75,5-8 und 11. Der Norden wird nicht erwähnt, weil, so vermuten die Ausleger, der Feind, der das Land Israel angreift, von dort her kommt und folglich niemand denken würde, aus dem Norden könne Hilfe kommen. Das Volk Gottes muss lernen, dass Hilfe nicht aus irgendeiner Richtung auf der Erde kommt. Sie kommt von Gott. Gott ist der Richter; Er wirft den einen nieder und hebt einen anderen auf.
In der Hand des Herrn ist der Becher des Gerichts. Dieser Becher ist gefüllt mit gewürztem Wein, also Wein, mit dem aromatische Kräuter vermischt werden, um seine berauschende Wirkung zu steigern. Die Gottlosen werden diesen Becher rückstandslos austrinken müssen.