Behandelter Abschnitt Ps 50,16-21
Ps 50,16-21: 16 Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen? 17 Du hast ja die Zucht gehasst und meine Worte hinter dich geworfen. 18 Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern. 19 Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge. 20 Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus. 21 Dieses hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen und es dir vor Augen stellen.
Leider jedoch war es so, dass das erklärte Volk Gottes, während es einen Zyklus religiöser Zeremonien befolgte, die Unterweisung hasste und Gottes Worte verachtete. Sie waren vielleicht keiner groben Sünde wie zum Beispiel des Stehlens schuldig, aber sie fanden Gefallen an Dieben, und sie hatten, wenn auch nur in Gedanken und in der Vorstellung, Gemeinschaft mit Ehebrechern. Sie benutzten ihren Mund zum Bösen, zum Betrug und zur üblen Nachrede.
Doch weil Gott Stillschweigen wahrte und dieses Handeln so lange geduldig ertrug, dachten die Menschen, dass alles gut wäre und dass Gott so wie sie mit äußerlichen religiösen Ritualen zufrieden wäre. Als Gott jedoch schließlich spricht, wirft Er die Frage nach der Ungerechtigkeit des Menschen auf. „Das hast du getan.“ Die Religion der Menschen besteht aus äußerlichen Formen und enthält nichts, was das Gewissen beunruhigen könnte. Gott beginnt mit dem Gewissen und stellt die Frage: „Was hast du getan?“ (Vgl. 1Mo 3,13; 4,10.)