Behandelter Abschnitt Ps 45,11-13
Ps 45,11-13: 11 Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters! 12 Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: So huldige ihm! 13 Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, werden mit Geschenken deine Gunst suchen.
Der Psalmist verwendet das Sinnbild einer Braut, um das wiederhergestellte Israel dazu aufzurufen, die neue Beziehung, die das Volk gerade eingeht, zu betrachten und die leidvolle Vergangenheit voller Versagen und Untreue Jahwe gegenüber zu vergessen. In jenen Tagen hatten sich die Anführer des Volks ihrer Väter gerühmt, während sie Christus verwarfen. Das wiederhergestellte Israel wird dazu aufgerufen, zu erkennen, dass es in Verbindung mit dem eigenen Volk jeden Anspruch auf Segen verwirkt hatte. Es soll nun lernen, dass, wenn es Segen erbt, es diesen einzig und allein Christus verdankt und der Verbindung mit Ihm – demjenigen, der von seinen Vätern verworfen worden war. Es wird dazu aufgerufen, von dem schuldigen Volk abzurücken, um ganz für Christus da zu sein. Nur so wird der Herr an Israel Gefallen finden und Israel den Herrn anbeten.
Wenn Israel dem Herrn so treu ergeben ist, wird es eine Anziehungskraft auf die anderen Völker ausüben, dargestellt durch die „Tochter Tyrus“ und die „Reichen unter den Völkern“
[nach der Lesart des Autors]. Solche werden mit ihren Gaben kommen und sich um die Gunst des Volkes bemühen, das in der Gunst des Königs steht. In dem gleichen Geist kann Jesaja sagen: „Und gebeugt werden zu dir kommen die Söhne deiner Unterdrücker, und alle, die dich geschmäht haben, werden sich niederwerfen zu deinen Fußsohlen“ (Jes 60,14).