Behandelter Abschnitt Ps 37,21-38
Ps 37,21-38: 21 Der Gottlose borgt und gibt nicht zurück; der Gerechte aber ist gnädig und gibt. 22 Denn die von ihm Gesegneten werden das Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet werden. 23 Von dem Herrn werden die Schritte des Mannes befestigt, und an seinem Weg hat er Gefallen; 24 wenn er fällt, wird er nicht hingestreckt werden, denn der Herr stützt seine Hand. 25 Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seine Nachkommenschaft um Brot bitten; 26 den ganzen Tag ist er gnädig und leiht, und seine Nachkommenschaft° wird gesegnet sein. 27 Weiche vom Bösen und tu Gutes, und bleibe auf ewig! 28 Denn der Herr liebt das Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden sie bewahrt, aber die Nachkommenschaft der Gottlosen wird ausgerottet. 29 Die Gerechten werden das Land besitzen und werden darin wohnen auf ewig. 30 Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus, und seine Zunge redet das Recht; 31 das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht wanken. 32 Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu töten; 33 der Herr wird ihn nicht in seiner Hand lassen und ihn nicht verdammen, wenn er gerichtet wird. 34 Harre auf den Herrn und bewahre seinen Weg, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst du zusehen. 35 Ich habe einen Gottlosen gesehen, der gewaltig war und der sich ausbreitete wie ein saftvoller Spross; 36 und man ging vorbei, und siehe, er war nicht mehr da; und ich suchte ihn, und er wurde nicht gefunden. 37 Achte auf den Unsträflichen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft. 38 Die Übertreter aber werden allesamt vertilgt, die Zukunft der Gottlosen wird abgeschnitten.
Die Verse 21 bis 38 stellen den Weg der Gottesfürchtigen dar, ihr gegenwärtiges Teil und ihr Ende im Gegensatz zu den Gottlosen.
Die Gottlosen nehmen und stehlen gnadenlos und fallen unter den Fluch; der Gerechte zeigt Barmherzigkeit, er gibt und wird gesegnet (Ps 37,21.22).
Die Schritte eines Gottesfürchtigen werden von dem Herrn gefestigt. Er mag zwar fallen, aber er wird doch nicht völlig hingestreckt werden, denn der Herr stützt ihn (Ps 37,23.24).
Die Bedürfnisse des Gerechten werden erfüllt, ja überfüllt, so dass er anderen abgeben kann. Deshalb soll der Gottesfürchtige vom Bösen ablassen und Gutes tun, weil er sieht, dass der Herr seine Frommen nicht verlässt, sondern sie ewig bewahrt und sie in das Land seiner Wahl bringt, wohingegen die Gottlosen ausgerottet werden (Ps 37,25-29). „Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus und … Recht“, und zwar aus einem Herzen, das das Gesetz bzw. die Weisung Gottes liebt. Seine Schritte werden nicht wanken bzw. ausrutschen, denn der Herr wird ihn nicht in der Hand derjenigen lassen, die nach seiner Vernichtung trachten. Daher soll der Gottesfürchtige auf den Herrn harren und seinen Weg einhalten in dem Wissen, dass er das Land erben wird, während diejenigen, die nach seinem Untergang trachten, ausgerottet werden (Ps 37,30-34).
Der Gottlose mag zwar tatsächlich eine Zeitlang einen großen Wohlstand zur Schau tragen – wie eine üppige Zeder –, doch er wird vergehen und nicht mehr zu finden sein. Der Rechtschaffene dagegen mag zwar durch Prüfungen gehen müssen, doch seine Zukunft ist Frieden, wohingegen die Zukunft der Gottlosen abgeschnitten wird (Ps 37,35-38).