Behandelter Abschnitt Ps 31,10-14
Ps 31,10-14: 10 Sei mir gnädig, HERR! Denn ich bin in Bedrängnis; vor Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Bauch. 11 Denn vor Kummer schwindet mein Leben dahin, und meine Jahre vor Seufzen; meine Kraft wankt durch meine Ungerechtigkeit, und es verfallen meine Gebeine. 12 Mehr als allen meinen Bedrängern bin ich auch meinen Nachbarn sehr zum Hohn geworden, und zum Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Straße sehen, fliehen vor mir. 13 Vergessen bin ich im Herzen wie ein Gestorbener; ich bin geworden wie ein zertrümmertes Gefäß. 14 Denn ich habe die Verleumdung vieler gehört, Schrecken ringsum; indem sie zusammen gegen mich berieten, sannen sie darauf, mir das Leben zu nehmen.
Dennoch ist die Seele des Gottesfürchtigen dem äußeren Schein nach von der Macht des Feindes eingeschlossen. Die Umstände dieser Drangsal werden vor dem Herrn ausgebreitet. Sein ganzer Körper ist von der Drangsal betroffen; sein Leben verbringt er mit Kummer; seine Jahre mit Seufzen. Seine Kraft wankt durch seine Not („Schuld“ kann besser übersetzt werden mit „Elend“ oder „Not“).
Was seine Beziehung zu anderen betrifft, so ist er vor seinen Bedrängern zum Hohn [englisch: „Tadel“] geworden. Seine Nachbarn und Bekannten meiden ihn aus Angst, seinen Tadel und seine Drangsal zu teilen. Sie ziehen es vor, ihn zu vergessen und ihn wie ein zerbrochenes Gefäß zu behandeln, das für nutzlos erachtet und weggeschleudert wird. Viele verleumden ihn; er verursacht Schrecken bei allen Menschen um ihn herum, während manche sich beraten und danach trachten, ihn zu vernichten.