Behandelter Abschnitt Ps 27,7-10.
Ps 27,7-10: 7 Höre, HERR, mit meiner Stimme rufe ich; und sei mir gnädig und erhöre mich! 8 Von dir hat mein Herz gesagt: Du sprichst: Sucht mein Angesicht! – Dein Angesicht, HERR, suche ich. 9 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorn deinen Knecht! Du bist meine Hilfe gewesen; lass mich nicht und verlass mich nicht, Gott meines Heils! 10 Denn hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch der HERR mich auf.
In den folgenden Versen haben wir die Übungen des Gläubigen in der Gegenwart des Herrn. Angesichts des Feindes hat er die Kraft des Herrn erfahren; in der Gegenwart des Herrn erkennt er seine eigene Schwäche. Von dem Herrn dazu ermutigt, sein Angesicht zu suchen, wendet sich die Seele zu dem Herrn hin, um dort ihre eigene Sünde zu erkennen, die den Zorn des Herrn verdient. Doch sie erkennt das Böse ihres eigenen Herzens im Angesicht der Gnade, die das alles begleichen kann, denn hat nicht die Gnade des Herrn gesagt: „Sucht mein Angesicht“? Wenn die Sünde auch danach schreit, verlassen zu werden, so wird doch die Gnade nicht verlassen, auch wenn die Natur es tun mag (vgl. Petrus in Lk 5,8-11).