Der Glaube des gottesfürchtigen Überrestes in Umständen, in denen er scheinbar von Gott vergessen ist
Im Verlauf dieser Gruppe von Psalmen (Ps 11-15) vertieft sich die Not der gottesfürchtigen Seele. In Psalm 11 sieht sie, wie die „Grundpfeiler“ umgerissen werden; in Psalm 12 haben die Gottesfürchtigen in ihrer Zahl abgenommen und sind die Treuen geschwunden unter den Menschenkindern; in diesem Psalm (Ps 13) kommt die Seele an den absoluten Tiefpunkt ihrer Not, denn die Umstände lassen es so aussehen, als ob Gott selbst sie vergessen hat.
Ps 13,2: Bis wann, HERR, willst du mich für immer vergessen? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen?
Wenngleich die Seele durch das Böse von außen und innere Ängste geprüft wird, erhält die Gnade Gottes sie aufrecht. Daher der Ruf: „Wie lang?“ Dies ist die Sprache des Glaubens, der sich an Gott klammert in dem Wissen, dass Er den Plagen seines Volkes und der Sünde der Gottlosen ein Ende setzen wird. Der Glaube kann fragen: „Wie lange willst Du vergessen?“, umgeben von Umständen, die zu sagen scheinen: „Für immer.“