Behandelter Abschnitt Ps 6,9-11
Ps 6,9-11: 9 Weicht von mir alle, die ihr Frevel tut! Denn der HERR hat die Stimme meines Weinens gehöRt 10 Der HERR hat mein Flehen gehört; mein Gebet nahm der HERR an. 11 Alle meine Feinde werden beschämt und sehr bestürzt werden; sie werden umkehren, sie werden plötzlich beschämt werden.
Durch diese Übungen gelangt die Seele des Gottesfürchtigen zur Wahrnehmung des persönlichen Wohlwollens des Herrn. Er erkennt, dass der Herr seine Tränen nicht missachtet; Er hat sein Flehen gehört und sein Gebet angenommen. Dies, so sieht er voraus, wird jedoch die Beschämung und die Niederlage seiner Feinde nach sich ziehen.
Während die Übungen dieser gottesfürchtigen Seele prophetisch die Erfahrungen des Überrestes inmitten des schuldigen Volks der Juden an einem kommenden Tag beschreiben, haben sie eine leuchtende Ausprägung in dem Überrest, der sich der Taufe Johannes’ des Täufers unterzog. Dort erkannte der Herr an, indem Er sich mit dem Überrest identifizierte, dass das Volk unter dem Tadel und der Strafe des Herrn stand. Sogleich öffnete sich der Himmel, und die Stimme des Vaters bekundete sein unendliches Wohlgefallen an dem Herrn. Der bußfertige Überrest, der mit Christus identifiziert wird, genießt dieses Wohlgefallen und entgeht dem Missfallen, das auf dem Volk liegt.
Das Prinzip, die Strafe von Gottes Volk anzuerkennen und uns der Barmherzigkeit Gottes anzubefehlen, ist an jedem Tag des Scheiterns gut und richtig; und doch ist die Erfahrung des Psalmes eindeutig die eines irdischen Heiligen. Der Christ erwartet seinen Segen in der Auferstehung, jenseits des Todes, im Himmel. Der Psalmist erwartet den Segen auf Erden, ohne in den Tod zu gehen.