Behandelter Abschnitt Neh 8,17-18
Doch das Volk begeht nicht nur das Fest, sie feiern es in Übereinstimmung mit dem Wort. Es war nichts Neues, das Fest zu feiern – das Volk hatte es schon in einer früheren Erweckung getan (Esra 3) Aber seit den Tagen Josuas hatten sie es nicht mehr in Hütten gefeiert, „nach der Vorschrift“ des Wortes (V. 17). Und können wir in unsern Tagen nicht sagen, dass das Abendmahl des Herrn durch alle dunklen Jahrhunderte hindurch gefeiert worden ist?
Doch erst seit einige wenige aus der Gebundenheit der menschlichen, religiösen Systeme befreit worden sind, konnte es, entblösst von allen götzendienerischen Zeremonien und abergläubischen Zutaten der Menschen, in heiliger Einfachheit in der Gegenwart des Herrn wieder gefeiert werden. Wenn das Abendmahl aufs neue mit Geheimnis und Zeremonie umgeben wird, oder von bestimmten, ausgewählten Personen, nach einem eingebürgerten, wenn auch nicht schriftlich festgesetzten Ablauf, bedient wird, dann deckt das eine Neigung zur Rückkehr in ein System auf.
Und genauso wie das Abendmahl des Herrn uns auf sein Kommen hinlenkt und trotzdem ein Fest des Gedächtnisses ist, so verhält es sich auch mit dem Laubhüttenfest. Wenn es in Übereinstimmung mit dem Wort gefeiert wird, lässt es vorausblicken auf den Tag zukünftiger Herrlichkeit und ist doch ein Fest der Erinnerung an das Tun des Herrn, wie Er das Volk durch die Wüste führte und sie während dieser Reise in Hütten wohnten (3. Mose 23,43; Sach 14,16-19).
Indem das Fest dem Wort gemäss gehalten wurde, erwies sich der Anlass zu einem hellen Zeugnis an einem sehr dunklen Tag. Und damit kommt ein Grundsatz von sehr grosser Ermunterung ans Licht, nämlich: Je dunkler die Tage und je schwächer die Zustände, umso heller das Zeugnis derer, die dem Wort gehorchen.
Es war ein dunkler Tag in der Geschichte Israels als Hiskia sein Passah feierte. Aber um eine Parallele zur Erweckung unter Hiskia zu finden, müssen wir 250 Jahre zurückgehen, bis zu den Tagen Salomos (2Chr 30,26). Noch dunkler war es als Josia sein Passah feierte, und doch war jene Erweckung so leuchtend, dass sogar die glorreichen Tage Salomos kein solches Zeugnis boten. Wir müssen 500 Jahre zurückgehen, in die Tage des Propheten Samuel, um eine Parallele zu finden (2Chr 35,18).
Aber in den Tagen Nehemias ging diese Haushaltung langsam ihrem Ende zu – die Dunkelheit wurde schwärzer und die Zustände schwächer als je zuvor. Und doch war das Zeugnis, das der schwache Überrest ablegte – weil er in Übereinstimmung mit dem Wort handelte – so leuchtend, dass es in den vorangegangenen Jahren der Gefangenschaft, wie auch während der langen Geschichte der Könige oder in den Tagen der Richter, nichts gab, mit dem es hätte verglichen werden können. Um eine Parallele zu finden werden wir 1 000 Jahre zurückgeführt bis in die Tage Josuas, des Sohnes Nuns (V. 17).
Wie vielsagend und reich an Ermunterung ist diese wunderbare Szene für das heutige Volk Gottes, das sich in den letzten dunklen Tagen der Geschichte der Kirche auf der Erde befindet. Wenn die Gläubigen in heiliger Absonderung vom Bösen und im Gehorsam zum Wort Gottes vorangehen, werden sie finden, dass, obwohl die Dunkelheit um sie her zunimmt und die Schwachheit der Zustände wächst, die Vorrechte, die sie geniessen und das schwache Zeugnis, das sie ablegen, heller und reiner sein wird als je vorher in der langen Geschichte des Niedergangs der verantwortlichen Kirche. Ein solches Zeugnis wird nur in den ersten Tagen der Kirchengeschichte eine Parallele finden.