Behandelter Abschnitt Neh 8,11
„Und die Leviten beschwichtigten das ganze Volk, indem sie sprachen: Seid still, denn der Tag ist heilig; und betrübt euch nicht!“ (8,11).
Die Zeit für den Ausdruck ihrer Trauer würde bald kommen (Nehemia 9), doch jetzt sollten sie sich in Übereinstimmung mit den Gedanken des Herzens Gottes über die zukünftige Segnung des Volkes freuen. Sicherlich hatten sie Selbstgericht und Buße nötig. Der Punkt ist jedoch, dass dieser heilige Tag hierfür unpassend war. Stattdessen wollte der Herr, dass sie sich über ihren Zustand und ihre Situation erheben und für den Moment ihre Freude in seiner Freude finden sollten; so würde seine Freude ihre Stärke sein.
Es gibt viele Heilige, die dies verstehen werden: Wenn wir zum Beispiel um den Herrn an seinem Tisch versammelt sind, um seines Todes zu gedenken, dann mag es viele Dinge geben, die uns zur Betrübnis und Demütigung über unseren Zustand Anlass geben, doch es würde gänzlich den Gedanken des Herrn verfehlen, in solch einem Moment unsere Sünden zu bekennen. Es ist der Tod des Herrn, an den wir uns dort erinnern und den wir verkünden, nicht wir selbst oder unser Versagen. Und nur, indem wir das, was Ihn betrifft vor unseren Seelen haben während wir versammelt sind, können wir in die Empfindungen seines Herzens eintreten und Gemeinschaft mit Ihm haben. So war es an diesem ersten Tag des siebten Monats – und dies wird das Verhalten Nehemias, Esras und der Leviten erklären, als sie den Ausdruck der Trauer des Volkes unterbinden.