Behandelter Abschnitt Neh 3,15
„Und das Quellentor besserte Schallun aus, der Sohn Kol-Hoses, der Oberste des Bezirks von Mizpa; er baute es und überdachte es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein; und er baute die Mauer am Teich Siloah beim Garten des Königs und bis zu den Stufen, die von der Stadt Davids hinabgehen“ (3,15).
Wenn wir das gesamte Kapitel betrachten, sollten zwei weitere Aspekte von großer Wichtigkeit angeführt werden. Der Leser wird beobachten, dass einige in Begleitung arbeiteten und andere allein. Einige waren am glücklichsten, wenn sie in Gemeinschaft mit ihren Brüdern dienten, während andere es bevorzugten, in auf den Herrn ausgerichteter Abhängigkeit und allein mit ihm zu arbeiten, wobei sie dennoch in völligem Einklang mit den Absichten ihrer Brüder waren. Dasselbe kann in jedem Zeitalter der Kirchengeschichte beobachtet werden. Es gibt Gefäße, die für den Dienst alleine geeignet sind, und es gibt andere, die ohne die Verbindung mit anderen nahezu untauglich sind. Auf dem Weg beider lauern Gefahren.
Erstere sind oft versucht, isoliert zu sein und zu vergessen, dass der Herr noch andere Diener hat, die an denselben Zielen arbeiten. Letztere hingegen lassen sich manchmal dazu verleiten, ihre individuelle Abhängigkeit zu vergessen oder ihre eigenen Überzeugungen über den Willen des Herrn aufzugeben, um Frieden und Einheit zu bewahren. Wichtig ist, seinen Dienst vom Herrn zu empfangen, zu arbeiten, wie Er führt, hinzugehen, wohin Er sendet, ob allein oder in Begleitung anderer, und immer ein Auge auf Seine Verherrlichung gerichtet zu halten. Glücklich ist der Diener, der gelernt hat, dass es der Wille des Herrn ist, der all seine Handlungen steuern muss, und nicht sein eigener.
Der zweite bemerkenswerte Punkt ist die Vielseitigkeit der Dienste dieser Kinder Israels. Einer arbeitete an einer Aufgabe und der nächste an einer anderen, während dennoch alle an demselben Ziel arbeiteten. Das war ein deutliches Abbild der verschiedenen Funktionen der Glieder am Leib Christi. Paulus schreibt zu diesem Thema: „Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst und weissagen nach dem Maß des Glaubens; es sei Dienst, so lasst uns bleiben im Dienst; es sei, der lehrt, in der Lehre; es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der gibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit“ (Röm 12,6.7). Die Wichtigkeit kann nicht zu sehr betont werden, dass wir den Platz ausfüllen, der uns zugewiesen ist, und die besondere Gabe oder Aufgabe am Leibe ausführen, die uns geschenkt worden ist. Jeder Christ hat seinen eigenen Platz, den niemand anderes füllen kann, und seine eigene Aufgabe, die niemand anderes übernehmen kann. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Versammlung hängen von der Erkenntnis und der Umsetzung dieser Wahrheit ab.
In Kapitel 3 finden wir also eine wunderschöne Veranschaulichung der wirkenden Kraft des Geistes Gottes in dem hingebungsvollen Dienst seines Volkes. Doch wann immer das Volk Gottes aktiv ist, wird Satan tätig und versucht mit allen Mitteln seiner Macht, Hindernisse und Schwierigkeiten zu schaffen. Dies wird ein weiteres Mal deutlich in den letzten Versen dieses Kapitels, die uns den dritten Versuch seines Widerstandes gegen das Werk der Arbeiter Gottes beschreiben.
In Kapitel 2,10: „verdross es sie sehr, dass ein Mensch gekommen war, um das Wohl der Kinder Israel zu suchen“.
Dann versuchte er es mit Spott und Verachtung (2,19), und nun wendet er die Waffen des Zorns und der Empörung an.