Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 1,3Kommentar zu 1. Johannes 1,3
Die Apostel und wir Gläubigen sind in den Besitz des ewigen Lebens gelangt, nicht nur, um in Beziehung zu Gott zu kommen, sondern auch um Gemeinschaft, ein Teil mit Ihm zu haben. Wir haben mit dem Vater Gemeinschaft der Gedanken, der Freude, des Wohlgefallens am Sohne, und mit dem Sohne am Vater. Wir haben auch Gemeinschaft mit den Aposteln, Anteil an dem, was sie gesehen und gehört hatten, so dass wir sagen können. Durch den Glauben haben auch wir das ewige Leben gesehen. Es ist beachtenswert, dass am Anfang des Briefes nicht erwähnt wird, auf welche Weise uns dieses Leben mitgeteilt worden ist. Die Erwähnung der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne setzt diese Tatsache zwar voraus, aber das Mittel, durch das uns auf Grund der Erlösung dieses Leben geschenkt worden ist – der Glaube und die Wiedergeburt – wird erst später genannt (Kap. 5,13). Am Anfang des Briefes wird nur von dem in der Person Christi geoffenbarten Leben an sich gesprochen, und wie es sich nun in den Gläubigen zeigt.
Die ungeheuer wichtige Tatsache, dass den Gläubigen das ewige Leben gegeben ist, macht das Wesen des Christentums aus. In den beiden letzten Kapiteln dieses Briefes zeigt der Apostel, dass dieses Leben in uns nicht unabhängig oder getrennt vom Leben Christi bestehen kann. Es bleibt in Beziehung zu seiner Quelle, die ausschließlich in Christo ist. Mein kleiner Finger lebt. Haust du ihn ab, so wird er sterben, weil er von seiner Quelle abgeschnitten ist. Der Christ ist mit Christo verbunden und muss durch den Geist mit Ihm eins bleiben.
Die erste Auswirkung dieses Lebens bei dem, der es besitzt, ist die, dass er Gott zum Gegenstand hat (Kap. 1). Im zweiten Kapitel finden wir dann einen zweiten Punkt: Das Leben das uns gegeben ist, wird sich vor der Welt durch Früchte, durch praktische Verwirklichung, kundtun. Dieses Leben soll Früchte tragen, die die Welt sehen kann. Sie vermag meine Gemeinschaft mit Gott nicht wahrzunehmen, sondern nur deren Früchte, die im zweiten Kapitel einzeln aufgezählt werden.