Behandelter Abschnitt Röm 11,19-20
Der Heiden Berufung - Gottes Güte
Vers 19+20: „Du sagst wohl: Die Zweige sind ausgebrochen, dass ich eingepflanzt würde. Ist wohl geredet. Sie sind ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du stehest aber durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich.“ Die Zweige sind ausgebrochen worden, weil sie ihre Berufung nicht erfüllt haben und nicht treu gewesen sind. Sie sind ausgebrochen worden, weil sie ihren Heiland der Verfolgung und Kreuzigung ausgeliefert haben. Du stehst nun aber überhebe dich nicht, sondern fürchte dich.
Der echte Glaube ist mit heiliger Furcht verbunden. Da ist keine Selbstüberhebung, sondern heilige, tiefe Scheu und Anbetung, dass sich Gott deiner erbarmt hat, dass er dir zu stark geworden ist und deinem Stolz oder deine Verzagtheit gebeugt hat unter das Joch des Evangeliums, bis uns dieses selige Joch so kostbar geworden ist, dass wir gar nicht mehr leben möchten ohne dieses Joch der Gnade Gottes in Christo Jesu und dankbar sind, des Herrn sein zu dürfen mit Wort und Wandel.
Da ist kein Raum für Selbstüberhebung oder Selbstruhm. Da rühmt man sich auch nicht der ausgebrochenen Zweige, sondern beugt sich tief der göttlichen Gnade, durch die man bewahrt geblieben ist. Glaube und Überhebung gehen nicht zusammen. Jede Überhebung ist ein Riss in unser Glaubensleben.
Der Glaube sucht nichts in sich selbst, folglich kann er sich auch nicht erheben. Er hält sich einzig und allein an Gottes Gnade und stützt sich auf die vom heiligen Geiste aufgeschlossene Erlösung. Da darf sich keiner etwas zuschreiben. Gnade ist es unverdiente Gnade, wenn Gott uns herausgeholt hat aus der Sünde und Verderben, wenn er uns nicht dahingegeben hat in unsere natürliche Gottlosigkeit und Gottentfremdung. Auch die jetzt für einige Zeit Zurückgestellten kann Gott wieder einpropfen. Fürchte dich anstatt dich zu rühmen!
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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