Hast du mich lieb? Die Berufsbestätigung.
Vers 15: „Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus" — zu dem, der immer vorauseilte, der nicht im Schiffe bleiben konnte, wenn andere dem Ufer zurudern: „Simon Jona, hast du mich lieber, denn mich diese haben? Er spricht zu Ihm: Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe." Ja und nein. Zuerst sagt er „ja" auf die Frage: „Hast du mich lieber . . . Simon Jona?" Dann hält er vorsichtig zurück. Er hat schon schweigen gelernt. Er nimmt den Mund nicht mehr so voll wie früher. Wir haben uns und unsere Liebe nicht mehr mit andern und mit ihrer Liebe zu messen. Was brauchen wir es andern voraustun zu wollen? Es genüge uns, zu wissen, daß wir den Meister lieben von ganzem Herzen, daß Er uns voll und ganz besitzt. Ob andere Ihn mehr oder weniger lieben als wir, können wir getrost Seinem Ermessen anheimstellen. Die Hauptsache ist, daß wir Ihn lieb genug haben, um den Auftrag ausführen zu können, den Er uns gibt. „Weide meine Lämmer!" Wenn Seine Liebe in unseren Herzen brennt, so ist es, weil Gott sie durch Seinen Geist in unsere Herzen ausgegossen hat. Das natürliche Herz hat den Herrn nicht brennend lieb — es kennt nur Selbstliebe, Kreaturenliebe, Einbildung, Geringschätzung für andere — aber keine wahre, heilige Liebe. Diese kommt von oben.