Vers 6: „Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden." Sie sanken nieder vor der Majestät des Sohnes Gottes, der sich vor keinem Menschen fürchtete, weil Er in des Vaters Hand war und wußte, daß Ihm der Vater Macht gegeben hatte. Je mehr der Herr sich uns in Seiner Herrlichkeit offenbart, um so mehr weichen wir zurück und sinken in den Staub. Dorthin gehören wir, und je tiefer wir im Staube liegen, desto eher und desto völliger kann uns Gott Seine Herrlichkeit offenbaren. Zuerst aber muß Er uns unsere Scheinherrlichkeit zeigen und uns aller eignen Herrlichkeit entkleiden, ehe Er uns einkleiden kann in Seine Gnade und Majestät. Hier steht Er nun vor der Schar — Er, den sie gefangen nehmen wollten, der aber jetzt sie zur Rede stellte — sie sind gebunden, anstatt Ihn binden zu können. Wir haben den Herrn auch lange genug gebunden, haben Ihm Fesseln angelegt, haben Ihn in Seinen Bewegungen gehindert, uns Ihm nicht ausgeliefert, bis endlich die Stunde kam, wo wir uns gefangen nehmen ließen in den Gehorsam Seiner Wahrheit und Seines Kreuzes — wo Er uns in Gefangenschaft abführen konnte. Und wohl uns, wenn wir in Seiner Gefangenschaft bleiben! — da ist die einzige wahre Freiheit — da sind wir los von uns selbst, los von den Kreaturen, los von der Eitelkeit der Welt und von allem, was ein Menschenleben zu knechten vermag. Er macht alle die frei, die sich von Ihm binden und in Seine Knechtschaft abführen lassen.