Vers 35: „Johannes, mein Vorläufer, war ein brennend und scheinend Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Lichte." Johannes war wie eine brennende und scheinende Lampe, Wärme und Licht ausstrahlend, Wärme und Licht verbreitend, wenn auch zuweilen strafendes Licht. Der Bußprediger wirft strafendes Licht in die Menschheit. Wenn Helles Licht plötzlich in die Dunkelheit hereinleuchtet, tut es einem zuerst an den Augen weh — so war es damals, und so wird es immer sein. Ihr aber habt die Sache Gottes verkehrt. Ihr wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in einem Lichte, das euch gesandt war zur Buße — um euch zu strafen und in den Staub zu beugen. „Johannes war ein brennend und scheinend Licht" — und ihr wolltet euch schändlicherweise ergötzen an diesem Lichte, das hineinleuchten sollte in die Welt und die Sünde offenbaren. Ebenso kann man sich an einer Predigt oder Andacht ergötzen, ohne darauf einzugehen; dann wird das Licht, das man durch die Predigt bekommen hat, zur schweren Verantwortung. „Ihr wolltet euch eine kleine Weile ergötzen, aber der Aufforderung zur Buße wolltet ihr nicht Folge leisten. Damit war der Zweck verfehlt. „Ihr wolltet eine kleine Weile fröhlich sein . . ." Die Freude kommt auch — Friede und Freude und Gerechtigkeit im Heiligen Geist. Von Freude im Heiligen Geiste aber kann nicht die Rede sein, wenn das strafende Licht nicht vorher ins Herz dringen konnte — die Freude ist dann seelische Freude. Zuerst strafendes Licht, dann Freude im Heiligen Geiste, der uns Christum und Seine Versöhnung geoffenbart hat.