Behandelter Abschnitt Nah 2,8-9
„Ninive war ja von jeher wie ein Wasserteich; und doch fliehen sie! Steht, steht! Aber keiner sieht sich um“ (Vers 8).
Umgeben von Strömen und Kanälen war die Stadt Ninive bereits von ihrer Entstehung an eine uneinnehmbare und prosperierende Stadt, die mittels ihrer Flüsse leicht in der Lage war, ihre Einwohner im Überfluss mit Nahrungsmitteln zu versorgen. In Kapitel 3,16 wird zu ihr gesagt: „Du hast deiner Kaufleute mehr gemacht als die Sterne des Himmels“. In Jerusalem sah das ganz anders aus. Dort kostete es große Mühe, die Teiche und Reservoire mit dem benötigten Wasser auszustatten. In Ninive wurden die Wasservorräte dagegen durch natürliche Art und Weise aufgefüllt und machten die Stadt folglich unabhängig.
Dennoch lesen wir in V. 8 und 9: „... und doch fliehen sie! Steht, steht! Aber keiner sieht sich um. Raubt Silber, raubt Gold! Denn unendlich ist der Vorrat, der Reichtum an allerlei kostbaren Geräten“ Was helfen gute Verteidigungswaffen, wenn das Volk in der Stadt in Panik gerät. Wir sehen in diesen Versen, wie chaotisch die Flucht gewesen sein muss: „Steht, steht!“ Aber keiner sah sich um, um dem Feind die Stirn zu bieten. Anschließend folgt die Plünderung. Die Eroberer rauben die angehäuften Reichtümer aus. Ninive sollte geplündert, ausgeraubt und verwüstet werden. Über ihre Einwohner würde eine unbeschreibliche Angst kommen.
Wie treffend ist die Beschreibung dieser Katastrophe! Wir werden praktisch in dieses schreckliche Szenario mit hineingenommen und erleben den Einsturz hautnah mit. Die Geschichte spricht an dieser Stelle von einer dreijährigen Belagerung, die der Einnahme voranging. Das ist durchaus möglich. Aber Gott lässt uns hier das plötzliche und unwiderrufliche Gericht sehen, dass er über die Stadt kommen ließ, wobei er uns nicht im Unklaren über die Werkzeuge lässt, die er für diese Zerstörung bestimmt hatte.