Behandelter Abschnitt 2. Mose 25,31-40
Der goldene Leuchter
Als Nächstes folgt der „Leuchter aus reinem Gold“, denn die Priester Gottes brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch Licht; und beides finden sie in Christus. An diesem Leuchter gab es nichts anderes als reines Gold. Der ganze Leuchter war „eine getriebene Arbeit, aus reinem Gold“ (V. 36). Dass es gerade sieben Lampen sind, die vor dem Leuchter ihr Licht verbreiten sollten, ist ein Ausdruck der Vollkommenheit des Lichts und der Energie des Geistes, gegründet auf die vollkommene Wirksamkeit des Werkes Christi. Das Werk des Heiligen Geistes darf niemals von dem Werk Christi getrennt werden. Das wird uns im Bild des goldenen Leuchters auf zweifache Art deutlich gemacht. Die Verbindung der sieben Lampen mit dem Schaft aus getriebenem Gold weist uns darauf hin, dass das vollbrachte Werk Christi die einzige Grundlage ist, auf der die Offenbarung des Geistes in der Versammlung ruht.
Der Heilige Geist wurde nicht gesandt, bevor Jesus verherrlicht war (vgl. Joh 7,39 mit Apg 19,2-6). Im dritten Kapitel der Offenbarung wird Christus der Versammlung zu Sardes als derjenige vorgestellt, „der die sieben Geister Gottes hat“ (V. 1). Erst nachdem Er zur Rechten Gottes erhöht war, goss der Herr Jesus den Heiligen Geist über die Versammlung aus (Apg 2,33); und aufgrund dessen ist nun für die Versammlung das Heiligtum der angemessene Bereich ihrer Wirksamkeit und Anbetung, wo sie – der Vollkommenheit dieser Stellung gemäß – ihr Licht verbreiten kann.
Es war eine der besonderen Aufgaben Aarons, die sieben Lampen anzuzünden und zuzurichten.:„Und der Herr redete zu Mose und sprach: Gebiete den Kindern Israel, dass sie dir reines, zerstoßenes Olivenöl bringen zum Licht, um die Lampen anzuzünden beständig. Außerhalb des Vorhangs des Zeugnisses, im Zelt der Zusammenkunft, soll Aaron sie zurichten, vom Abend bis zum Morgen, vor dem Herrn beständig: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern. Auf dem reinen Leuchter soll er die Lampen beständig vor dem Herrn zurichten“ (3Mo 24,1-4).
Wir sehen auf diese Weise, wie das Werk des Heiligen Geistes in der Versammlung mit dem Werk Christi auf der Erde und auch mit seinem Werk im Himmel verbunden ist. Wenn auch die sieben Lampen vorhanden waren, war doch darüber hinaus der Dienst und die Umsicht des Priesters notwendig, um sie zuzurichten und brennend zu erhalten. Der Priester musste ständig die Dochtscheren und Löschnäpfe gebrauchen, um alles zu entfernen, was die Kanäle des reinen, zerstoßenen Öls verstopfen konnte. Diese Dochtscheren und Löschnäpfe waren ebenfalls aus getriebenem Gold. Denn die ganze Sache war das unmittelbare Ergebnis der Wirksamkeit Gottes.
Wenn die Versammlung ihr Licht leuchten lässt, so tut sie es nur durch die Kraft des Geistes, und diese Kraft ist gegründet auf Christus, der nach dem ewigen Ratschluss Gottes in seinem Opfer und Priesterdienst in allen Dingen die Quelle und Kraft für seine Versammlung geworden ist. Alles ist von Gott. Ob wir daher hinter den geheimnisvollen Vorhang schauen und dort die Lade mit ihrem Deckel und ihren zwei Cherubim betrachten, oder ob wir außerhalb des Vorhangs den reinen Tisch und den reinen Leuchter mit ihren verschiedenen Gefäßen und Geräten sehen – alles redet zu uns von Gott, als offenbart in Verbindung mit dem Sohn oder dem Heiligen Geist.
Wenn du an den Herrn Jesus als deinen Erretter glaubst, dann bist du dadurch zugleich mit allen diesen herrlichen Wahrheiten verbunden. Dein Platz ist nicht nur inmitten der „Abbilder der Dinge in den Himmeln“ (Heb 9,23), sondern inmitten der himmlischen Dinge selbst. Du hast „Freimütigkeit . . . zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu“ (Heb 10,19). Du bist ein Priester für Gott. Die Schaubrote gehören dir. Dein Platz ist an dem reinen Tisch, um im Licht des Heiligen Geistes die priesterliche Speise zu genießen. Nichts kann dir diese göttlichen Vorrechte rauben. Sie sind dein für immer. Sei daher wachsam gegen alles, was dir ihren Genuss rauben könnte. Hüte dich vor allen Leidenschaften, vor allen unheiligen Gefühlen und Gedanken! Halte deine alte Natur unter deinen Füßen, halte die Welt draußen, halte Satan fern! Möge der Heilige Geist deine ganze Seele mit Christus erfüllen! Dann wirst du praktisch heilig und immer glücklich sein. Du wirst Frucht tragen, der Vater wird verherrlicht werden, und deine Freude wird völlig sein (Joh 15,11).