„Denn er konnte dort kein Wunderwerk tun, außer dass er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte“ (V. 5).
Wie bewunderungswürdig ist die Vollkommenheit seines Dienstes! Mir scheint, dass nichts diese Vollkommenheit besser entfaltet als der Inhalt der Worte: „Er konnte dort kein Wunderwerk tun“. Ja, Er, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, konnte dort kein mächtiges Werk tun. Er war der allezeit abhängige und gehorsame Mensch, der gekommen war, um nicht seinen Willen zu tun, sondern den Willen Dessen, der Ihn gesandt hatte. „Alles ward durch dasselbe [d. h. durch Ihn], und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist“ (Joh 1,3); und trotzdem konnte Er dort kein Wunderwerk tun. – „Gepriesener Herr, Du bist für mich größer in einer solchen Schwachheit als in der Kraft, durch welche alle Dinge bestehen!“
Dennoch wurde gnädig die heilende Kraft ausgeübt, soweit sie in sittlicher Hinsicht mit dem Zustand von Volk und Ort in den Augen Gottes verträglich war. Er legte nämlich seine Hände einigen Kranken auf und heilte sie.