Schlachter 1951
Versliste
Es ist mir freilich das Rühmen nichts nütze; doch will ich auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen.
Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder ob außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde.
Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leibe, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es),
daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche keinem Menschen zu sagen vergönnt ist.
Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten.
Wenn ich mich zwar rühmen wollte, würde ich darum nicht töricht sein, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir halte, als was er an mir sieht oder von mir hört.
Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.
Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte.
Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
Und Hiob fuhr in dem Vortrag seiner Sprüche fort und sprach:
Wer gibt mir die vorigen Monate zurück und die Tage, in welchen Gott mich behütete?
als seine Leuchte über meinem Haupte schien und ich in seinem Lichte durch das Dunkel ging;
wie ich in den Tagen meines Herbstes vertrauten Umgang mit Gott bei meinem Zelte pflog;
als der Allmächtige noch mit mir war und meine Knaben um mich her;
da ich meine Tritte in Milch badete und der Fels neben mir Öl in Strömen goß;
als ich noch zum Tore ging, zur Stadt hinauf, und meinen Sitz auf dem Markt aufstellte.
Wenn mich die Knaben sahen, so verbargen sie sich, die Greise standen auf und blieben stehen.
Die Fürsten hörten auf zu reden und legten die Hand auf den Mund.
Die Stimme der Vornehmen stockte, und ihre Zunge klebte am Gaumen.
Wessen Ohr mich hörte, der pries mich glücklich, und wessen Auge mich sah, der stimmte mir zu.
Denn ich rettete den Elenden, der da schrie, und das Waislein, das keinen Helfer hatte.
Der Segen des Verlorenen kam über mich, und ich machte das Herz der Witwe jauchzen.
Gerechtigkeit zog ich an, und sie bekleidete mich, mein Talar und Turban war das Recht.
Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.
Ich war des Armen Vater; und die Streitsache, die ich nicht kannte, untersuchte ich.
Ich zerbrach die Stockzähne des Ungerechten und riß ihm den Raub aus den Zähnen.
Und so dachte ich, ich würde mit meinem Neste sterben und wie der Phönix viele Tage erleben.
Meine Wurzel war an Wassern ausgebreitet, und der Tau übernachtete auf meinem Zweig.
Meine Herrlichkeit erneuerte sich bei mir, und mein Bogen verjüngte sich in meiner Hand.
Auf mich hörte und wartete man und lauschte stillschweigend auf meinen Rat.
Auf meine Rede folgte kein Widerspruch, und meine Worte träufelten auf sie.
Sie harrten auf mich, wie das Erdreich auf einen Regen, und sperrten ihren Mund auf, wie nach einem Spätregen.
Lächelte ich sie an, so konnten sie es kaum glauben, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht verdunkeln.
Ich prüfte ihren Weg und saß oben an und wohnte wie ein König unter dem Volke, wie einer, der die Traurigen tröstet.
Da antwortete Hiob dem HERRN und sprach:
Ich erkenne, daß du alles kannst und kein Plan dir unausführbar ist.
Wer ist's, der den Ratschluß Gottes verdunkelt mit seinem Unverstand? Fürwahr, ich habe geredet, was ich nicht verstehe, was mir zu wunderbar ist und ich nicht begreifen kann!
»Höre nun, ich will reden; ich will dich fragen, lehre mich!«
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun sehe ich dich mit meinen Augen;
darum widerrufe ich und will im Staube und in der Asche Buße tun.
Als nun der HERR diese Reden an Hiob vollendet hatte, sprach der HERR zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt über dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.
So nehmt nun sieben Farren und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und bringt sie als Brandopfer dar für euch selbst; mein Knecht Hiob aber soll für euch bitten; denn nur seine Person will ich ansehen, daß ich gegen euch nicht nach eurer Torheit handle; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.
Da gingen Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamatiter, und taten, wie der HERR ihnen befohlen hatte. Und der HERR sah Hiob an.
Und der HERR wandte Hiobs Gefangenschaft, als er für seine Freunde bat; und der HERR erstattete Hiob alles doppelt wieder, was er gehabt.
Es kamen auch zu Hiob alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine frühern Bekannten und aßen mit ihm in seinem Hause und bezeugten ihm Teilnahme und trösteten ihn ob all dem Unglück, das der HERR über ihn gebracht hatte, und schenkten ihm ein jeder eine Münze und einen goldenen Ring.
Und der HERR segnete das spätere Leben Hiobs mehr als sein früheres; er bekam 14000 Schafe, 6000 Kamele, 1000 Joch Rinder und 1000 Eselinnen.
Er bekam auch sieben Söhne und drei Töchter.
Die erste hieß er Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch.
Und es wurden im ganzen Lande keine so schönen Weiber gefunden wie Hiobs Töchter; und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil unter ihren Brüdern.
Hiob aber lebte darnach noch 140 Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Geschlecht.
Und Hiob starb alt und lebenssatt.
Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
wir tragen allezeit das Sterben Jesu am Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde.
Denn immerdar werden wir, die wir leben, dem Tode preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu offenbar werde an unsrem sterblichen Fleische.