Und Elihu fuhr fort und sprach:
Gedulde dich noch ein wenig, so will ich dich lehren, ich habe noch mehr zu reden für Gott.
Ich will mein Wissen weither holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren lassen!
Denn wahrlich, meine Reden sind keine Lügen, du hast es mit einem ganz Verständigen zu tun!
Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens.
Den Gottlosen läßt er nicht leben, aber den Elenden schafft er Recht.
Er wendet seine Augen nicht ab von den Gerechten und setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen.
Sind sie aber in Fesseln gebunden, in Banden des Elends gefangen,
so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor; denn sie haben sich überhoben;
er öffnet ihr Ohr der Bestrafung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren.
Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück und ihre Jahre in Wohlfahrt beendigen.
Gehorchen sie aber nicht, so kommen sie um durchs Schwert und sterben dahin in ihrem Unverstand.
Denn die, welche ruchlosen Herzens sind, widersetzen sich; sie flehen nicht, wenn er sie gefesselt hat.
Ihre Seele stirbt in der Jugend und ihr Leben unter den Hurern.
Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Trübsal sein Ohr.
Und auch dich lockt er aus der Enge in die Weite, da keine Not mehr sein wird, und an einen reichbesetzten Tisch.
Bist du aber vom Urteil des Gottlosen erfüllt, so werden Urteil und Gericht dich treffen.
Der Zorn verleite dich ja nicht zur Lästerung, und die Menge des Lösegeldes besteche dich nicht.
Wird er deinen Reichtum schätzen? Er achtet nicht auf Gold, noch auf alle Anstrengungen der Kraft.
Sehne dich nicht nach der Nacht, da Völker untergehen werden.
Hüte dich, wende dich nicht zum Bösen, denn dieses ziehst du dem Leiden vor.
Siehe, Gott ist erhaben in seiner Kraft, wo ist ein Lehrer wie er?
Wer will ihn zur Rede stellen über seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: Du hast Unrecht getan?
Gedenke daran, sein Tun zu erheben; die Menschen sollen es besingen.
Alle Menschen sehen es ja, der Sterbliche schaut es von ferne.
Siehe, wie erhaben ist Gott! Wir aber verstehen ihn nicht; die Zahl seiner Jahre hat niemand erforscht.
Denn er zieht Wassertropfen herauf; sie träufeln als Regen aus seinem Dunst, den die Wolken rieseln lassen,
sie triefen auf viele Menschen herab.
Versteht man auch das Ausspannen der Wolken und das Krachen seines Gezelts?
Siehe, er breitet sein Licht um sich her aus und bedeckt die Gründe des Meeres;
denn damit richtet er die Völker und gibt Speise die Fülle.
Seine Hände bedeckt er mit Licht und gebietet ihm, zu treffen.
Sein Donnern kündigt ihn an, die Herde sein Heraufsteigen im Gewitter.
Querverweise zu Hiob 36,23 Hiob 36,23
Wessen Obhut ist die Erde unterstellt, und wer gibt acht auf die ganze Welt?
Wenn er nur noch auf sich selbst achtete und seinen Geist und Odem wieder zu sich nähme,
so würde alles Fleisch miteinander vergehen und der Mensch wieder zum Staube kehren.
Hast du nun Verstand, so höre dies und merke auf die Stimme meiner Worte!
Könnte auch einer, der das Recht haßt, herrschen, oder willst du den Gerechten, den Mächtigen, verdammen?
Darf man zum König sagen: Du Nichtsnutz! und zu den Edlen: Ihr seid ungerecht?
wieviel weniger zu dem, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen nicht mehr achtet als den Armen; denn sie sind alle seiner Hände Werk.
Plötzlich sterben sie, mitten in der Nacht; Völker wanken und gehen dahin, und er beseitigt Tyrannen ohne Menschenhand.
Denn Gottes Augen sind auf die Wege eines jeden gerichtet, und er sieht jeden Schritt, den einer macht.
Es gibt keine Finsternis und keinen Todesschatten, wo die Übeltäter sich verbergen könnten.
Ja, er braucht den Menschen, der vor Gott zu Gerichte geht, nicht erst noch zu untersuchen.
Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an deren Statt.
Weil er ihre Werke kennt, darum kehrt er sie um über Nacht, und sie werden zermalmt.
Als Gottlose züchtigt er sie vor aller Augen darum,
daß sie von ihm abgefallen sind und keinen seiner Wege beachtet haben,
und weil des Armen Geschrei zu ihm gelangt ist und er das Schreien der Unterdrückten erhört hat.
Wenn er Frieden gibt, wer will verdammen? Wenn er aber sein Angesicht verbirgt, wer kann ihn schauen? So handelt er sowohl über einem Volk, als auch über dem einzelnen Menschen,
damit nicht gottlose Menschen regieren und das Volk in Fallstricke gerät.
Darf man zu Gott sagen: Ich muß Strafe tragen und habe doch nichts verbrochen?
Nein, sondern: Was ich nicht sehe, lehre du mich, und habe ich Unrecht getan, so will ich's nicht mehr tun!
Soll Er nach deinem Sinn Vergeltung üben, weil du verwirfst? Denn du mußt wählen, und nicht ich; was du weißt, das sage an!
Beugt denn Gott das Recht, und verkehrt der Allmächtige die Gerechtigkeit?
Wer unterrichtete den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber hat ihn unterwiesen?
Darum, ihr verständigen Männer, hört mir zu: Fern sei es von Gott, sich Gewalttätigkeiten zu erlauben, und von dem Allmächtigen, Unrecht zu tun;
Wen hat er um Rat gefragt, daß er ihn verständig mache und ihm den Weg des Rechts weise, daß er ihn Erkenntnis lehre und ihm den Weg des Verstandes zeige?
Begrabe sie miteinander im Staub, umhülle ihre Angesichter mit Finsternis!
Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
Aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, daß er ihn belehre? Wir aber haben Christi Sinn.
Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit beweist, was sollen wir sagen? Ist dann Gott nicht ungerecht, wenn er darüber zürnt? (Ich rede nach Menschenweise.)
In ihm haben auch wir Anteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluß seines Willens,
Was wollen wir nun sagen! Ist etwa bei Gott Ungerechtigkeit? Das sei ferne!