Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Wisse wohl: es kommt ein Tag vom HERRN, da wird man die dir abgenommene Beute in deiner Mitte verteilen,
und zwar werde ich alle Völker zum Kriege gegen Jerusalem versammeln, und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Weiber geschändet werden; die Hälfte der (Einwohnerschaft der) Stadt muss in die Gefangenschaft (oder: Verbannung) wandern, aber ein Rest der Bevölkerung wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.
Dann aber wird der HERR ausziehen und gegen jene Völker kämpfen, wie er jemals (oder: auch sonst) an Schlachttagen gekämpft hat.
Er wird an jenem Tage mit den Füßen auf den Ölberg treten, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte nach Osten und nach Westen hin zu einer überaus großen Schlucht spalten, so dass die eine Hälfte des Berges nach Norden, die andere Hälfte nach Süden zurückweicht.
Da werdet ihr dann in die Schlucht meiner Berge (oder: zwischen meinen Bergen) fliehen, denn die Bergschlucht wird bis Azel reichen; und zwar werdet ihr fliehen, wie ihr einst vor dem Erdbeben in den Tagen des judäischen Königs Ussia geflohen seid. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen und alle heiligen (Engel) mit ihm.
An jenem Tage aber, da wird keine Kälte (oder: Hitze) und kein Frost und Eis sein;
es wird ein einziger (= ununterbrochener) Tag sein – er ist dem HERRN wohlbekannt – ohne Wechsel von Tag und Nacht, und auch zur Abendzeit wird Licht sein.
Da wird dann an jenem Tage lebendiges (= fließendes) Wasser von Jerusalem ausgehen, zur Hälfte nach dem östlichen Meer und zur Hälfte nach dem westlichen Meer; im Sommer wie im Winter wird das so sein.
Der HERR wird dann König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird der HERR der alleinige (Gott) sein und sein Name ‚der einzige‘ (oder: allein anerkannt).
Das ganze Land wird sich zur Ebene umwandeln von Geba bis nach Rimmon südlich von Jerusalem; dieses aber wird hoch ragen und an seiner Stätte (bewohnt) bleiben vom Benjamintor an bis zu der Stelle des alten (oder: vormaligen) Tores, bis hin zum Ecktor, und vom Turm Hananel an bis zu den Königskeltern.
Man wird dann darin wohnen, ohne dass fortan ein Bannfluch verhängt wird, und Jerusalem wird in Sicherheit bewohnt werden.
Darin aber wird das Strafgericht bestehen, mit dem der HERR alle Völker heimsuchen wird, die gegen Jerusalem zu Felde gezogen sind: Er wird ihr Fleisch vermodern lassen, während sie noch auf ihren Füßen stehen; die Augen werden ihnen in ihren Höhlen vermodern und die Zunge ihnen im Munde verwesen.
Weiter wird ein gewaltiger, vom HERRN gewirkter Schrecken an jenem Tage unter ihnen entstehen, so dass sie einander bei der Hand fassen und alle handgemein miteinander werden.
Und auch Juda wird am Kampf gegen Jerusalem teilnehmen, und der Reichtum aller Völker ringsum wird zusammengerafft werden, Gold, Silber und Kleider in überaus großer Menge.
Das gleiche Strafgericht wird aber auch die Rosse und Maultiere, die Kamele und Esel und überhaupt alles Vieh treffen, das in jenen Heerlagern sich vorfinden wird, ganz das gleiche Strafgericht.
Danach aber werden alle, so viele von sämtlichen Völkern, die gegen Jerusalem zu Felde gezogen waren, übriggeblieben sind, Jahr für Jahr hinaufziehen, um dort den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
Wenn aber eins von den Geschlechtern (= Völkern) der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen sollte, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten: auf diese wird kein Regen mehr fallen;
und wenn das Geschlecht (= Volk) der Ägypter nicht hinaufzieht und sich nicht einfindet, so wird sie dasselbe Strafgericht treffen, mit welchem der HERR die Völker heimsucht, die nicht zur Feier des Laubhüttenfestes hinaufziehen.
Das wird die Strafe der Ägypter und die Strafe aller Völker sein, die nicht zur Feier des Laubhüttenfestes hinaufziehen.
An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse die Aufschrift stehen: „Heilig dem HERRN!“, und die Kochtöpfe im Tempel des HERRN werden den Opferschalen (= Blutbecken oder: Sprengschalen) vor dem Altar gleich sein,
ja, jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird dem HERRN der Heerscharen heilig sein, so dass alle, die zum Opfern kommen, beliebig einen von ihnen nehmen und (das Opferfleisch) darin kochen. Und kein Handelsmann (oder: Krämer) wird mehr im Tempel des HERRN der Heerscharen zu finden sein an jenem Tage. Maleachi
So hat der HERR weiter gesprochen: „Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße: was für ein Haus wäre es, das ihr mir bauen könntet, und welches wäre die Stätte, wo ich ruhen (= wohnen) soll?
Hat doch meine Hand dies ganze Weltall geschaffen, so dass dies alles entstanden ist“ – so lautet der Ausspruch des HERRN. „Ich blicke aber nach dem hin, der demütig und zerschlagenen Geistes ist und der (in Ehrfurcht) bebt beim Gedanken an mein Wort.
Wer ein Rind schlachtet, zugleich aber ein Menschenmörder ist; wer ein Stück Kleinvieh opfert, zugleich aber einem Hund das Genick bricht; wer ein Speisopfer darbringt, aber Schweinsblut dazu verwendet; wer Weihrauch als Duftopfer anzündet, zugleich aber einen Götzen verehrt – nun, wie diese ihre eigenen Wege erwählt haben und ihr Herz Wohlgefallen an ihren Scheusalen (oder: Greueln) hat,
ebenso will ich mir Qualen für sie erwählen und das, wovor ihnen graut, (als Vergeltung) über sie kommen lassen, weil niemand, als ich gerufen hatte, mir Antwort gegeben und niemand, als ich redete, auf mich gehört hat, sondern sie das getan haben, was böse ist in meinen Augen, und sich für das entschieden haben, woran ich kein Wohlgefallen habe.“
Höret das Wort des HERRN, ihr, die ihr (in Ehrfurcht) bebt beim Gedanken an sein Wort: „Gesagt haben eure Brüder, die euch hassen, ja die euch ausstoßen um meines Namens willen: ‚Der HERR möge doch seine Herrlichkeit sichtbar werden lassen, damit wir eure Freude zu sehen bekommen!‘ Aber die sollen enttäuscht (oder: beschämt) werden.“
Horch! Getöse erschallt von der Stadt her! Horch, vom Tempel her! Horch, der HERR zahlt seinen Feinden den gebührenden Lohn heim!
Ehe sich Wehen bei ihr (d.h. der Stadt Gottes) einstellten, ist sie Mutter geworden; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, ist sie eines Knaben genesen.
Wer hat so etwas je gehört, wer dergleichen je gesehen? Kann denn ein Land an einem einzigen Tage ins Dasein gerufen oder ein Volk mit einem Mal geboren werden? Und doch ist Zion in Wehen gekommen und hat zugleich auch ihre Kinder geboren.
„Sollte ich es bis zum Durchbruch des Mutterschoßes kommen lassen, dann aber die Geburt nicht zu Ende führen?“ spricht der HERR; „oder sollte ich, der ich gebären lasse, die Geburt verhindern?“ spricht dein Gott.
Freuet euch mit Jerusalem und jubelt über sie (= diese Stadt), ihr alle, die ihr sie lieb habt! Seid mit ihr hocherfreut, ihr alle, die ihr Trauer um sie getragen habt,
auf dass ihr an ihrer trostspendenden Brust saugt und euch satt trinkt, auf dass ihr euch an der Fülle ihrer Herrlichkeit (oder: an ihrer reichen Mutterbrust) erlabt!
Denn so hat der HERR gesprochen: „Wisset wohl: ich leite das Heil (oder: die Wohlfahrt) zu ihr hin wie einen Strom und die Herrlichkeit (= den glänzenden Reichtum) der Völker wie einen flutenden Bach; da sollt ihr wie Säuglinge genährt, sollt auf den Armen (vgl. 60,4) getragen und auf den Knien gewiegt werden.
Wie einen seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten; und zwar in (oder: an) Jerusalem sollt ihr Trost empfangen.
Wenn ihr es seht, wird euer Herz frohlocken, und eure Leiber werden sprossen (oder: erblühen) wie junges Grün; und die Hand des HERRN wird sich an seinen Knechten zu erkennen geben, sein Groll aber an seinen Feinden.
Denn wisset wohl: der HERR wird im (oder: wie) Feuer daherkommen und seine Wagen wie der Sturmwind, um seinen Zorn sich auswirken zu lassen in Verderben und sein Schelten (oder: seine Drohungen) in Feuerflammen.
Denn mit Feuer wird der HERR ein Strafgericht (an der ganzen Erde) vollziehen und mit seinem Schwert an allem Fleisch (= an der ganzen Menschheit), und groß wird die Zahl der vom HERRN Erschlagenen sein:
„Alle, die sich für die Gärten heiligen und sich reinigen hinter einem in der Mitte (dem Götzenpriester) her, alle, die Schweinefleisch, Mäuse und andere Greuel essen, die sollen allesamt ein Ende nehmen!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
„Denn ich kenne ihr ganzes Tun und ihre Gedanken und werde kommen, um alle Völker und Sprachen zu versammeln; und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen.
Ich werde dann ein warnendes Beispiel an ihnen vollziehen und einige von ihnen Entronnene zu den Völkern senden: nach Tharsis (23,1), Put und Lud (vgl. Hes 27,10), die den Bogen spannen, nach Thubal (1.Mose 10,2) und Jonien, nach den fernen Meeresländern, die von mir noch keine Kunde vernommen und von meiner Herrlichkeit noch nichts gesehen haben, damit sie meine Herrlichkeit unter den Völkern verkünden.
Sie werden (oder: man wird) dann alle eure Brüder aus allen Völkern als Weihgeschenk für den HERRN auf Rossen und auf Wagen, in Sänften und auf Maultieren und Dromedaren hinauf zu meinem heiligen Berge nach Jerusalem bringen“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „gleichwie die Israeliten das Speisopfer in reinem Gefäß in das Haus des HERRN bringen.
Und auch aus ihnen werde ich mir einen Teil zu den levitischen Priestern hinzunehmen“ – so hat der HERR gesprochen.
„Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffen will, vor mir Bestand haben werden“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „so soll auch eure Nachkommenschaft und euer Name Bestand (vor mir) haben.
Und es soll dahin kommen, dass monatlich am Neumond und wöchentlich am Sabbat alles Fleisch (= jedermann) sich einfindet, um vor meinem Angesicht anzubeten“ – so hat der HERR gesprochen.
„Sie werden (oder: man wird) dann auch (aus der Stadt) hinausgehen und sich die Leichname der Menschen ansehen, die von mir abgefallen sind; denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen (vgl. Mk 9,44), und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch (= für jedermann).“ Jeremia
Am Ende der Tage (= in der Endzeit) aber wird es geschehen, dass der Tempelberg des HERRN festgegründet dasteht an der Spitze (= als der höchste) der Berge und über die anderen Höhen erhaben; dann werden die Völker (= Heiden) zu ihm strömen
und zahlreiche Völkerschaften sich aufmachen und sagen: „Kommt, lasst uns zum Berge des HERRN hinaufziehen und zum Hause des Gottes Jakobs, damit er uns über seine Wege belehre und wir auf seinen Pfaden wandeln!“ Denn von Zion wird Belehrung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.
Dann wird er zwischen vielen Völkern richten und mächtigen Völkerschaften Recht sprechen bis in weite Ferne. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzenspitzen zu Winzermessern. Kein Volk wird noch das Schwert gegen ein anderes Volk erheben, noch sich hinfort auf den Krieg einüben;
sie werden ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen, ohne dass jemand sie aufschreckt; denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat es verheißen.
Mögen alle Völker ein jedes im Namen (d.h. unter Anrufung des Namens) seines Gottes wandeln – wir wollen im Namen des HERRN, unsers Gottes, wandeln immer und ewig!
„An jenem Tage“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „da will ich sammeln, was hinkt, und zusammenbringen, was zerstreut ist, und alle, denen ich Unheil zugefügt habe.
Und ich will die Hinkenden zu einem Überrest machen und das Weitentfernte zu einem starken Volke; und als König wird der HERR über sie herrschen auf dem Berge Zion von nun an (oder: von da an) bis in Ewigkeit.“
Du aber, Herdenturm, du Hügel (oder: Burgberg) der Tochter Zion, an dich wird gelangen und zu dir zurückkehren die vormalige Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem (oder: über das Haus Israel).
Nun aber, warum erhebst du ein solches Jammergeschrei? Darüber, dass es keinen König in dir gibt? Oder ist dein Berater umgekommen, dass Wehen dich ergriffen haben wie ein Weib in Kindesnöten?
Ja, winde dich in Wehen und brich in Geschrei aus, Tochter Zion, wie ein Weib in Kindesnöten! Du musst ja nun aus der Stadt hinausziehen, musst auf freiem Felde lagern und bis Babylon wandern! Dort aber wirst du Rettung finden, dort wird der HERR dich aus der Hand deiner Feinde erlösen!
Jetzt freilich haben sich viele Völker gegen dich versammelt und rufen: „(Zion) soll entweiht werden, auf dass unser Auge sich an seinem Schicksal weide!“
Aber sie kennen die Gedanken des HERRN nicht und wissen nichts von seinem Ratschluss, dass er sie nämlich zusammengebracht hat wie Garben auf der Tenne.
Steh auf, Tochter Zion, und drisch! Denn ich will dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu Erz machen, auf dass du viele Völker zermalmst und ihren Raub dem HERRN weihst und ihren Reichtum dem Herrn der ganzen Erde.