Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Auch dem Johannes erstatteten seine Jünger Bericht über dies alles. Da rief Johannes zwei von seinen Jüngern zu sich,
sandte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“
Als nun die Männer bei Jesus eintrafen, sagten sie: „Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dich fragen: ‚Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?‘“
Jesus heilte in eben jener Stunde viele von Krankheiten, von schmerzhaften Leiden und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht.
So gab er ihnen denn zur Antwort: „Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr (hier) gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird die Heilsbotschaft verkündigt (Jes 35,5; 61,1),
und selig ist, wer an mir nicht irre wird.“
Als nun die Boten des Johannes wieder weggegangen waren, begann Jesus zu der Volksmenge über Johannes zu reden: „Was wolltet ihr sehen, als ihr (jüngst) in die Wüste hinauszogt? Etwa ein Schilfrohr, das vom Winde hin und her bewegt wird?
Nein; aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Mann in weichen Gewändern sehen? Nein; die Leute, welche prächtige Kleidung tragen und in Üppigkeit leben, sind in den Königspalästen zu finden.
Aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Mehr noch als einen Propheten!
Dieser ist es, über den geschrieben steht (Mal 3,1): ‚Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir her bereiten soll.‘
Ja, ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen gibt es keinen größeren (Propheten) als Johannes; aber der Kleinste im Reiche Gottes ist größer als er.
Und das gesamte Volk, das ihn hörte, auch die Zöllner sind dem Willen Gottes nachgekommen, indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen;
aber die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Heilsratschluss Gottes für ihre Person verworfen, indem sie sich von ihm nicht taufen ließen.
Wem soll ich nun (oder: demnach) die Menschen des gegenwärtigen Zeitalters vergleichen? Wem sind sie gleich?
Sie sind wie Kinder, die auf einem öffentlichen Platze sitzen und einander zurufen: ‚Wir haben euch gepfiffen, doch ihr habt nicht getanzt! Wir haben Klagelieder angestimmt, doch ihr habt nicht geweint!‘
Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der kein Brot aß und keinen Wein trank; da sagt ihr: ‚Er ist von Sinnen!‘
Nun ist der Menschensohn gekommen, welcher isst und trinkt; da sagt ihr: ‚Seht, ein Fresser und Weintrinker, ein Freund von Zöllnern und Sündern!‘
Und doch ist die (göttliche) Weisheit gerechtfertigt worden von (oder: an) allen ihren Kindern.“