Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Da sagte Jesus von neuem zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe!
Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür: Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und Unheil anzurichten; ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluss (oder: reiche Fülle) haben.“
„Ich bin der gute Hirt! Der gute Hirt gibt sein Leben für die Schafe hin.
Der Mietling (aber), der kein Hirt ist und dem die Schafe nicht zu eigen gehören, sieht den Wolf kommen, verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf fällt sie an und zerstreut sie:
er ist ja nur ein Mietling, und ihm ist an den Schafen nichts gelegen.
Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
ebenso wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben für die Schafe hin. –
Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht zu dieser Hürde gehören; auch diese muss ich führen, und sie werden auf meinen Ruf hören, und es wird eine Herde, ein Hirt sein.
Um deswillen hat der Vater mich lieb, weil ich mein Leben hingebe, damit ich es wieder an mich nehme;
niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig hin. Ich habe Vollmacht, es hinzugeben, und ich habe Vollmacht, es wieder an mich zu nehmen; die Ermächtigung dazu habe ich von meinem Vater erhalten.“
Da entstand wegen dieser Worte wieder eine Meinungsverschiedenheit unter den Juden.
Viele von ihnen sagten nämlich: „Er ist von einem bösen Geist besessen und ist von Sinnen: was hört ihr ihn noch an?“
Andere aber sagten: „Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann etwa ein böser Geist Blinden die Augen auftun?“
Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle (in den Tod) dahingegeben hat: wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles (andere) schenken?