Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Wisset wohl: ich habe ihn zum Zeugen für Völker bestellt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften.
„Frohlocke laut, Tochter (= Bewohnerschaft von) Zion! Brich in Jubel aus, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; gerecht und ein Retter (oder: sieghaft) ist er, demütig, und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen, dem Jungen einer Eselin (vgl. Mt 21,1-9).
Sie wird Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen Jesus geben sollst; denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.“ (Ps 130,8)
und ich werde alle Völker in Bewegung setzen, dass die Kostbarkeiten aller Heidenvölker herbeigebracht werden; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen!‘ – so spricht der HERR der Heerscharen.
Hierauf nahm Samuel die Ölflasche und goss sie ihm aufs Haupt, küsste ihn dann und sagte: „Hiermit hat der HERR dich zum Fürsten über sein Eigentumsvolk Israel gesalbt!“
„Wenn du jetzt von mir weggehst, wirst du beim Grabe der Rahel an der Grenze von Benjamin, in Zelzah, zwei Männer treffen, die zu dir sagen werden: ‚Die Eselinnen, zu deren Aufsuchung du ausgezogen bist, haben sich wiedergefunden; dein Vater denkt jetzt nicht mehr an den Vorfall mit den Eselinnen, macht sich aber um euch Sorge und sagt: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?‘
Wenn du dann von dort weiterwanderst und zum Terebinthenhain von Thabor gekommen bist, so werden dir dort drei Männer begegnen, die zum Heiligtum Gottes nach Bethel hinaufgehen; der eine trägt drei Böckchen, der andere drei Laibe Brot und der dritte einen Schlauch Wein.
Sie werden dich begrüßen und dir zwei Brote anbieten, die du von ihnen annehmen sollst.
Hierauf wirst du nach Gibea-Elohim (d.h. dem Hügel Gottes) kommen, wo die Säule der Philister steht, und beim Eintritt in den Ort wirst du dort einer Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her erschallt Musik von Harfen, Pauken, Flöten und Zithern, während sie selbst sich in prophetischer Begeisterung befinden.
Da wird dann der Geist des HERRN auch über dich kommen, so dass du mit ihnen in Begeisterung gerätst und in einen anderen Menschen verwandelt wirst.
Wenn nun diese Zeichen bei dir eingetroffen sind, so tu, wozu du dich gerade getrieben fühlst, denn Gott ist mit dir!
Gehe vor mir nach Gilgal hinab; ich werde alsdann zu dir dorthin kommen, um Brandopfer darzubringen und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du dort warten, bis ich zu dir komme und dir mitteile, was du zu tun hast.“
Sobald nun Saul den Rücken gewandt hatte, um von Samuel wegzugehen, da verwandelte ihm Gott sein Herz; und alle diese Zeichen trafen an jenem Tage ein.
Denn als sie dorthin, nach Gibea, kamen und ihm die Prophetenschar begegnete, da kam plötzlich der Geist Gottes über ihn, so dass er mitten unter ihnen in prophetische Begeisterung geriet.
Als nun alle, die ihn von früher her kannten, sahen, wie er sich gleich den anderen als Prophet gebärdete, fragten die Leute sich untereinander: „Was ist denn mit dem Sohn des Kis vorgegangen? Gehört denn Saul auch zu den Propheten?“
Da antwortete ein Mann von dort: „Aber wer ist denn deren Vater?“ Daher rührt das Sprichwort: „Gehört Saul auch zu den Propheten?“
Als dann seine prophetische Begeisterung vorüber war und er nach Hause gekommen war,
fragte sein Vetter ihn und seinen Knecht: „Wohin seid ihr gegangen?“ Er antwortete: „Wir wollten die Eselinnen suchen, und als wir sahen, dass sie nirgends zu finden waren, sind wir zu Samuel gegangen.“
Da bat ihn sein Vetter: „Teile mir doch mit, was Samuel euch gesagt hat!“
Da erwiderte Saul seinem Vetter: „Nun, er hat uns mitgeteilt, dass die Eselinnen sich wiedergefunden hätten.“ Was ihm aber Samuel in betreff des Königtums gesagt hatte, davon verriet er ihm nichts.
Hierauf berief Samuel das Volk zum (Heiligtum des) HERRN nach Mizpa
und sagte zu den Israeliten: „So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ‚Ich bin’s, der Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch aus der Hand der Ägypter und aus der Gewalt aller Königreiche, die euch bedrängten, errettet hat.
Ihr aber habt jetzt euren Gott verworfen, der euch aus allen euren Nöten und Bedrängnissen errettet hat, und habt zu ihm gesagt: ‚Nein, einen König sollst du über uns einsetzen!‘ Nun denn, so stellt euch vor dem HERRN nach euren Stämmen und nach euren Tausendschaften auf!“
Als dann Samuel alle Stämme Israels hatte antreten lassen, wurde der Stamm Benjamin durchs Los getroffen;
und als er den Stamm Benjamin nach seinen Geschlechtern antreten ließ, wurde das Geschlecht der Matriten und aus diesem Saul, der Sohn des Kis, getroffen; als man aber nach ihm suchte, war er nicht zu finden.
Da fragte man nochmals beim HERRN an: „Ist der Mann überhaupt hergekommen?“ Der HERR antwortete: „Jawohl, er hält sich beim Gepäck versteckt.“
Da eilte man hin und holte ihn von dort; und als er dann mitten unter das Volk trat, überragte er alle anderen um eines Hauptes Länge (vgl. 9,2).
Da sagte Samuel zu dem ganzen Volk: „Seht ihr wohl, wen der HERR sich erwählt hat? Diesem kommt keiner im ganzen Volke gleich!“ Da erhob das ganze Volk ein Jubelgeschrei und rief: „Es lebe der König!“
Darauf brachte Samuel die Rechte des Königtums zur Kenntnis des Volkes und trug sie in ein Buch ein, das er vor den HERRN niederlegte; danach entließ Samuel das ganze Volk, einen jeden in seine Heimat.
Auch Saul kehrte in seinen Wohnort nach Gibea zurück, und eine Kriegerschar der Tapferen, denen Gott das Herz gerührt hatte, gab ihm das Geleit.
Einige nichtswürdige Leute aber sagten: „Was wird der uns helfen können?“ So verachteten sie ihn und ließen ihm kein Huldigungsgeschenk zukommen; doch er tat, als merkte er es nicht.
Nicht wird das Zepter von Juda weichen noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis der kommt, dem er (d.h. der Herrscherstab) gebührt, und die Völker werden ihm Gehorsam leisten.
Ich gebe dir einen König in meinem Zorn und nehme ihn wieder weg in meinem Grimm!“ –
Küsset den Sohn, auf dass er nicht zürne und ihr zugrunde geht auf eurem Wege! denn leicht entbrennt sein Zorn. Wohl allen, die bei ihm sich bergen (= Zuflucht suchen)!
Der verbündete sich nämlich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog heran und besiegte die Israeliten, und sie bemächtigten sich der Palmenstadt (Jericho).
Nun begab es sich nach einiger Zeit, dass die Ammoniter Krieg mit den Israeliten anfingen.
Danach begab es sich, dass (Nahas), der König der Ammoniter, starb und sein Sohn Hanun ihm in der Regierung nachfolgte.
Da dachte David: „Ich will mich freundlich gegen Hanun, den Sohn des Nahas, beweisen, wie sein Vater sich mir gegenüber freundlich gezeigt hat.“ So schickte denn David hin, um ihm durch seine Diener (= Gesandten) sein Beileid zum Tode seines Vaters ausdrücken zu lassen. Als aber die Diener Davids im Lande der Ammoniter angekommen waren,
sagten die Fürsten der Ammoniter zu Hanun, ihrem Herrn: „Glaubst du etwa, dass David Beileidsgesandte deshalb geschickt hat, um deinem Vater eine Ehre zu erweisen? Nein, offenbar hat David seine Diener nur deshalb zu dir geschickt, um die Stadt (= Hauptstadt Rabba) zu erforschen und auszukundschaften und sie dann zu zerstören.“
Da ließ Hanun die Gesandten Davids festnehmen, ließ ihnen den Bart halb abscheren und die Röcke (oder: Gewänder) halb abschneiden bis unter den Gürtel und entließ sie dann.
Als man dies dem David meldete, schickte er ihnen Boten entgegen – denn die Männer waren schwer beschimpft –; und der König ließ ihnen sagen: „Bleibt in Jericho, bis euch der Bart wieder gewachsen ist: dann kehrt heim!“
Ohne Blut der Durchbohrten, ohne Fett der Helden ist Jonathans Bogen nie zurückgekommen und Sauls Schwert nie ohne Beute heimgekehrt.
Saul und Jonathan, die Geliebten und Holden, im Leben und auch im Tod sind vereint sie geblieben; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen!
Ich bin am achten Tage beschnitten worden, bin aus dem Volk Israel gebürtig, aus dem Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach meiner Stellung zum Gesetz ein Pharisäer,
Saul war … Jahre alt, als er König wurde, und herrschte … Jahre über Israel.
Er wählte sich dreitausend Mann aus Israel aus, von denen sich zweitausend bei ihm zu Michmas und im Gebirge von Bethel befanden, während tausend Mann unter Jonathan zu Gibea im Stamme Benjamin standen; das übrige Kriegsvolk hatte er entlassen, einen jeden zu seinen Zelten (= in seinen Wohnort).
Da zertrümmerte Jonathan die Säule (vgl. 10,5) der Philister, die in Gibea stand. Das kam zur Kenntnis der Philister; Saul aber ließ die Posaune im ganzen Lande erschallen und sagte: „Die Hebräer sollen es hören!“
Als nun ganz Israel die Kunde vernahm, Saul habe die Säule der Philister zertrümmert und Israel habe dadurch die Philister tödlich beleidigt, da wurde das Volk aufgeboten, dem Saul nach Gilgal zu folgen.
Die Philister aber sammelten sich zum Kampf mit Israel: dreitausend Kriegswagen und sechstausend Reiter und Fußvolk so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres; die zogen herauf und lagerten bei Michmas östlich von Beth-Awen.
Als nun die Mannschaft der Israeliten sah, dass sie sich in einer schlimmen Lage und in arger Bedrängnis befand, versteckten sich die Leute in den Höhlen und Dickichten (oder: Erdlöchern), in den Felsspalten, Gräbern und Zisternen;
manche begaben sich sogar (über die Jordanfurten) ins Land der Gaditen und nach Gilead. Saul aber befand sich immer noch in Gilgal, und das ganze Kriegsvolk folgte ihm zitternd.
Er wartete nun sieben Tage bis zu der von Samuel bestimmten Zeit; als Samuel aber nicht nach Gilgal kam und seine Leute ihn verließen und sich zerstreuten,
befahl Saul: „Bringt mir (die Tiere für) das Brandopfer und die Heilsopfer her!“ Und er vollzog das Brandopfer.
Kaum war er aber mit der Darbringung des Brandopfers fertig, als Samuel erschien. Saul ging hinaus ihm entgegen, um ihn zu begrüßen;
Samuel aber fragte: „Was hast du getan?“ Saul antwortete: „Weil ich sah, dass das Kriegsvolk mich verließ und sich zerstreute und du zur bestimmten Zeit nicht kamst, die Philister aber sich schon bei Michmas gesammelt haben,
da dachte ich: ‚Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabziehen, ehe ich noch die Huld des HERRN für mich gewonnen habe‘; da habe ich mir denn ein Herz gefasst und das Brandopfer dargebracht.“
Da sagte Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt, dass du das Gebot, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat, nicht beobachtet hast, sonst hätte der HERR jetzt dein Königtum über Israel für immer bestätigt;
nun aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Der HERR hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht, und der HERR hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht befolgt, was der HERR dir geboten hatte.“
Hierauf machte Samuel sich auf, verließ Gilgal und ging seines Weges; der Rest des Heeres aber folgte dem Saul von Gilgal nach Gibea im Stamme Benjamin; dort musterte Saul das Kriegsvolk, das sich noch bei ihm befand, etwa sechshundert Mann,
und verblieb mit seinem Sohne Jonathan und der ihm zur Verfügung stehenden Mannschaft zu Geba im Stamme Benjamin, während die Philister sich bei Michmas gelagert hatten.
Da zog die plündernde Schar aus dem Lager der Philister in drei Abteilungen aus: die eine Abteilung wandte sich in der Richtung gegen Ophra in die Landschaft Sual,
die zweite Abteilung zog in der Richtung gegen Beth-Horon, und die dritte Abteilung schlug die Richtung nach dem Hügel ein, der über die Hyänenschlucht emporragt, nach der Wüste hin.
Es war aber kein Schmied im ganzen Lande Israel zu finden; denn die Philister hatten gedacht: „Die Hebräer sollen sich keine Schwerter und Spieße anfertigen dürfen!“
Daher mussten alle Israeliten zu den Philistern hinabgehen, sooft jemand seine Pflugschar oder Hacke, seine Axt oder seine Sichel (oder: seinen Ochsenstecken) zu schärfen hatte
und sooft die Schneiden an den Pflugscharen oder an den Spaten und Hacken und Äxten stumpf geworden waren und um die Ochsenstecken gerade zu richten.
So kam es denn, dass beim Ausbruch des Krieges kein Schwert und kein Spieß in der Hand des ganzen Kriegsvolks, das Saul und Jonathan bei sich hatten, zu finden war; nur Saul und sein Sohn Jonathan besaßen Waffen. –
Ein Posten der Philister aber war nach dem Paß von Michmas vorgerückt.
Drei Jahre vergingen ruhig, ohne dass Krieg zwischen Syrien und Israel stattfand.
Im dritten Jahre aber, als Josaphat, der König von Juda, zum König von Israel (auf Besuch) gekommen war,
sagte der König von Israel zu seinen Dienern: „Ihr wisst doch wohl, dass Ramoth in Gilead uns gehört? Wir aber sitzen hier müßig, anstatt es dem König von Syrien zu entreißen!“
Als er hierauf an Josaphat die Frage richtete: „Willst du mit mir gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen?“, antwortete ihm Josaphat: „Ich will sein wie du: mein Volk (oder: Heer) wie dein Volk (oder: Heer), meine Rosse wie deine Rosse!“
Damals schickte Amazja Gesandte an den König Joas von Israel, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, und ließ ihm sagen: „Komm, wir wollen unsere Kräfte miteinander messen!“
Nach allen diesen Begebenheiten, als Josia den Tempel wiederhergestellt hatte, zog Necho, der König von Ägypten, heran, um (dem König von Assyrien) bei Karchemis am Euphrat eine Schlacht zu liefern, und Josia zog ihm entgegen.
Da sandte jener Boten an ihn und ließ ihm sagen: „Was haben wir miteinander zu schaffen, König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich diesmal, sondern gegen das Herrscherhaus (von Assyrien), mit dem ich Krieg führe, und Gott hat mir Eile geboten. Lass also ab von Gott (d.h. vom Widerstande gegen Gott), der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe!“
Aber Josia ließ sich nicht zum Rückzug vor ihm bewegen, sondern fasste den kühnen Entschluss, mit ihm zu kämpfen, ohne auf die Warnung Nechos zu hören, die doch aus dem Munde Gottes kam. Er rückte also zum Kampf in die Ebene von Megiddo.
Da schossen die Bogenschützen auf den König Josia, bis dieser seinen Dienern befahl: „Bringt mich hinweg, denn ich bin schwer verwundet!“
Da hoben ihn seine Diener von dem Kriegswagen hinunter, setzten ihn auf den zweiten Wagen, den er bei sich hatte, und brachten ihn nach Jerusalem, wo er starb und in den Gräbern seiner Väter beigesetzt wurde. Ganz Juda und Jerusalem trauerten um Josia;