Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
„Wir haben gehört von Moabs Stolz, dem überaus hochfahrenden, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Übermut und seinen eitlen Prahlereien.“
So mögen denn die Moabiter um Moab jammern, mögen allesamt jammern, um die Traubenkuchen von Kir-Hareseth mögt ihr seufzen, tiefbetrübt!
Denn Hesbons Pflanzungen (oder: Gefilde) sind verwelkt, die Weinstöcke von Sibma, deren Edeltrauben die Herren der Völker bezwangen (= berauschten), die bis Jaeser reichten, bis in die Wüste schweiften (oder: sich verirrten); deren Schösslinge sich weit ausbreiteten, ja bis zum (Toten) Meere hinüberwanderten.
Darum weine ich im Verein mit Jaeser schmerzlich um Sibmas Weinstöcke, benetze dich, Hesbon und Eleale, mit meinen Tränen; denn in deine Obsternte und deine Weinlese ist ein Jauchzen (d.h. der Siegesruf der Feinde) hereingebrochen.
So sind denn Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde verschwunden, und in den Weingärten wird nicht mehr gejubelt und gejauchzt; kein Kelterer tritt noch Wein in den Kufen: das Jauchzen (der Winzer) ist zum Verstummen gebracht.
Darum klagt’s in meinem Herzen um Moab wie Harfenton und in meiner Brust um Kir-Heres.
Und geschehen wird es: wenn Moab auf der Opferhöhe erscheint und sich (mit Opfern) abmüht und in sein Heiligtum eintritt, um zu beten, so wird es nichts ausrichten.
Wir haben von Moabs übergroßem Stolz gehört, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Trotz und seinem hochfahrenden Sinn.
„Ich kenne wohl“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „seinen Übermut und seine eitlen Prahlereien: ihr ganzes Tun ist unehrlich.“
Hochmut kommt vor dem Fall und hoffärtiger Sinn vor dem Sturz. –