Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Sooft Ephraim (nur) redete, herrschte Schrecken: hoch (= angesehen) stand es in Israel da; als es sich aber durch den Baalsdienst versündigte, starb es hin.
Und jetzt sündigen sie immer aufs neue: sie fertigen sich Gussbilder aus ihrem Silber an, Götzen nach ihrem Geschmack, allesamt Machwerke von Handwerkern (oder: Künstlern). „Ihnen“, sagen sie, „bringet Opfer dar!“ Menschen sollen Stiere küssen!
„Darum sollen sie dem Morgengewölk gleich werden und dem Tau, der gar bald verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie Rauch, der durch die Gitteröffnung abzieht.
Ich aber bin der HERR dein Gott vom Lande Ägypten her; einen Gott außer mir kennst du nicht, und einen Helfer (oder: Heiland) außer mir gibt es nicht.“
„Ich habe mich deiner angenommen in der Wüste, (dich geweidet) im Lande der sengenden Gluten.
Als sie gute Weide hatten, wurden sie satt, und als sie satt geworden waren, überhob sich ihr Sinn; darum haben sie mich vergessen.
Da bin ich ihnen denn wie ein Löwe geworden, liege wie ein Panther auf der Lauer am Wege;
ich falle sie an wie eine Bärin, der die Jungen geraubt sind, und zerreiße ihnen den Verschluss ihres Herzens (= das Herz tief in der Brust); ich fresse sie dort wie eine Löwin; die wilden Tiere sollen sie zerfleischen!
Das ist dein Verderben gewesen, Israel, dass du von mir, deinem Helfer, nichts wissen willst.
Wo ist denn nun dein König, dass er dir in allen deinen Städten helfe? Und wo sind deine Richter (= Fürsten) (, dass sie dir Recht schaffen)? Du hast ja doch von ihnen gesagt: ‚Gib mir einen König und Fürsten!‘
Ich gebe dir einen König in meinem Zorn und nehme ihn wieder weg in meinem Grimm!“ –
„Wohlverwahrt ist Ephraims Schuld, wohlgeborgen seine Sünde.
Geburtswehen kommen ihn an, aber er ist ein unverständiges Kind; denn zur rechten Zeit tritt er nicht zum Durchbruch in den Muttermund ein.
Aus der Gewalt des Totenreiches sollte ich sie befreien, vom Tode sie loskaufen? Nein, wo sind deine Seuchen, o Tod? Wo ist deine Pest, o Unterwelt (= Hölle)? Mitleid ist meinen Augen unbekannt!
Denn mag Ephraim auch wie Riedgras zwischen Wassern üppig sprossen – der Ostwind wird kommen, ein Sturm des HERRN aus der Steppe hereinbrechen; da wird sein Born versiegen und sein Quellgrund vertrocknen: der (d.h. der als Ostwind heranstürmende Feind) wird die Schatzkammer aller kostbaren Kleinodien berauben.
Samaria soll für seine Auflehnung gegen seinen Gott büßen: durch das Schwert sollen sie fallen, ihre jungen Kinder sollen zerschmettert und ihre schwangeren Weiber aufgeschlitzt werden!“
In der Endzeit aber wird der König des Südreichs feindlich mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordreichs mit Wagen und Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und in die Länder (des Südens) eindringen und sie überschwemmen und überfluten.
Dabei wird er auch in das Prachtland (V.16) einfallen, und Zehntausende werden ihren Untergang finden; folgende aber werden seiner Gewalt entgehen: Edom und Moab und der Hauptteil (oder: Rest) der Ammoniter.
Dann wird er seine Hand weiter nach Ländern ausstrecken; auch das Land Ägypten wird ihm nicht entgehen,
sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und überhaupt aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen, und Libyer und Äthiopier werden in seinem Gefolge sein.
Aber Gerüchte aus dem Osten und aus dem Norden werden ihn erschrecken, und in höchster Wut wird er ausziehen, um viele zu vernichten und zu vertilgen.
Und er wird seine Palastgezelte (= Prunkzelte) zwischen dem großen Meere und dem Berge der heiligen Pracht aufschlagen; dann aber wird sein Ende ihn ereilen, ohne dass jemand ihm zu Hilfe kommt.“