Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
und um alle die in Freiheit zu setzen, die durch Furcht vor dem Tode während ihres ganzen Lebens in Knechtschaft gehalten wurden.
Und nun lass dich zusammendrängen, Tochter der Bedrängnis! Einen Belagerungswall haben sie gegen uns aufgeworfen, und mit dem Stock (oder: Stabe) schlagen sie den Richter (= Herrscher) Israels ins Gesicht.
bleibt sein Bogen doch beständig gespannt, und gelenkig sind seine Arme und Hände infolge der Hilfe des starken Gottes Jakobs, von dorther, wo der Hirt, der Felsen Israels ist,
denn die gesetzwidrigen Taten, die der unter ihnen lebende Gerechte Tag für Tag sehen und hören musste, verursachten seiner gerechten Seele Qualen.
So kam es schließlich dahin, dass die Gattin seines Herrn ihre Augen auf Joseph richtete und ihn verführen wollte.
Er weigerte sich aber und sagte zu der Gattin seines Herrn: „Bedenke doch! Mein Herr kümmert sich neben mir um nichts im Hause und hat mir alles anvertraut, was er besitzt.
Er selbst hat in diesem Hause keine größere Geltung als ich, und nichts hat er mir vorenthalten als dich allein, weil du ja sein Weib bist. Wie sollte ich da ein so großes Unrecht begehen und mich gegen Gott versündigen!“
Obgleich sie daher Tag für Tag auf Joseph einredete, hörte er doch nicht auf sie, dass er sich zu ihr getan und sich mit ihr vergangen hätte.
Nun begab es sich eines Tages, dass Joseph, wie gewöhnlich, ins Haus kam, um seine Geschäfte zu besorgen, während gerade keiner von den Hausangehörigen (oder: von der Dienerschaft) drinnen im Hause anwesend war.
Da fasste sie ihn am Gewand mit den Worten: „Sei mir zu Willen!“ Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand, ergriff die Flucht und eilte zum Hause hinaus.
Als sie nun sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen hatte und zum Hause hinausgeflohen war,
rief sie die Leute ihres Hauses herbei und sagte zu ihnen: „Seht doch! Er hat uns da einen Hebräer hereingebracht, dass er seinen Mutwillen an uns auslasse! Der ist zu mir hereingekommen, um mich zu verführen; ich habe aber laut geschrien,
und als er hörte, dass ich ein lautes Geschrei erhob und um Hilfe rief, hat er sein Gewand neben mir liegen lassen und ist zum Hause hinaus entflohen!“
Dann ließ sie sein Gewand neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam;
und sie erzählte ihm den Vorfall mit denselben Worten, nämlich: „Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir hereingekommen, um seinen Mutwillen an mir auszulassen;
als ich aber ein lautes Geschrei erhob und um Hilfe rief, hat er sein Gewand neben mir liegen lassen und ist zum Hause hinausgeflohen!“
Als nun sein Herr die Mitteilung seiner Frau hörte, die ihm berichtete: „So und so hat dein Sklave sich gegen mich benommen!“, da stieg der Zorn in ihm auf;
und der Herr Josephs ließ ihn ergreifen und ins Gefängnis werfen, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs in Gewahrsam lagen; dort saß er nun im Gefängnis.
Aber Gott der HERR war mit Joseph und ließ ihn die Zuneigung aller gewinnen und wandte ihm auch die Gunst des obersten Aufsehers des Gefängnisses zu.
Dieser übergab alle Gefangenen, die sich im Gefängnis befanden, dem Joseph zur Aufsicht; und alles, was es dort zu tun gab, hatte dieser zu besorgen.
Der oberste Aufseher des Gefängnisses kümmerte sich um gar nichts bei allem, was ihm (d.h. dem Joseph) anvertraut war; denn Gott der HERR war mit ihm, und Gott ließ alles gelingen, was er vornahm.