Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
„Denn dieses Gesetz, das ich dir heute gebiete, ist für dich nicht zu schwer und nicht unerreichbar;
es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: ‚Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen, um es uns zu holen und es uns zu verkündigen, damit wir es befolgen können?‘
Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: ‚Wer wird für uns über das Meer hinüberfahren, um es uns zu holen und es uns zu verkündigen, damit wir es befolgen können?‘
Nein, ganz nahe ist dir das Wort: in deinem Munde und in deinem Herzen hast du es, so dass du es befolgen kannst.“
Denke dann nicht etwa bei dir selbst: ‚Meine Kraft und meine starken Arme haben mir diesen Wohlstand verschafft!‘
und lasst euch nicht in den Sinn kommen, bei euch zu sagen (oder: zu denken): ‚Wir haben ja Abraham zum Vater.‘ Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus den Steinen hier Kinder zu erwecken.
Das will ich sagen: Nicht die leiblichen Kinder (Abrahams) sind damit auch Gottes Kinder, sondern (nur) die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft (Abrahams) gerechnet.
Die Gerechtigkeit dagegen, die aus dem Glauben kommt, spricht so (vgl. 5.Mose 30,12-13): „Denke nicht in deinem Herzen: ‚Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?‘ – nämlich um Christus herabzuholen –,
oder: ‚Wer wird in den Abgrund (= die Unterwelt) hinabsteigen?‘ – nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen“ –,
sondern was sagt sie? „Nahe ist dir das Wort: in deinem Munde und in deinem Herzen (hast du es)“ (5.Mose 30,14), nämlich das Wort vom Glauben, das wir verkündigen.