Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Hierauf fanden sich sämtliche Stämme der Israeliten bei David in Hebron ein und sagten: „Wir sind ja doch von deinem Gebein und Fleisch.
Schon früher, als Saul noch unser König war, bist du es gewesen, der Israel ins Feld und wieder heim geführt hat; dazu hat der HERR dir verheißen: ‚Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst über Israel sein.‘“
Als so alle Ältesten der Israeliten zum König nach Hebron gekommen waren, schloss der König David einen Vertrag mit ihnen in Hebron vor dem Angesicht des HERRN; dann salbten sie David zum König über Israel.
Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde, und vierzig Jahre hat er regiert.
Zu Hebron hat er sieben Jahre und sechs Monate über Juda regiert, und in Jerusalem hat er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda regiert.
Als hierauf der König mit seinem Heere vor Jerusalem gegen die Jebusiter zog, welche die dortige Gegend bewohnten, sagte man zu David: „Hier wirst du nicht eindringen, sondern die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben“ (= zurückschlagen); damit wollte man sagen: „David wird hier nicht eindringen.“
Aber David eroberte die Burg Zion [das ist die jetzige ‚Davidsstadt‘].
An jenem Tage sagte David: „Wer die Jebusiter schlägt, indem er den Schacht hinaufsteigt, und ‚die Lahmen und die Blinden‘, denen die Seele Davids feind ist …“ Daher rührt das Sprichwort: „Ein Blinder und ein Lahmer darf uns nicht ins Haus (= in den Tempel?) kommen.“
David nahm dann seinen Wohnsitz in der Burg und nannte sie ‚Stadt Davids‘; auch führte David Bauten ringsum auf, von der Burg Millo an nach innen zu.
Seine Macht wuchs nun immer mehr, weil der HERR, der Gott der Heerscharen, mit ihm war.
Und Hiram, der König von Tyrus, schickte Gesandte an David mit Zedernstämmen, dazu Zimmerleute und Steinmetzen, damit sie David ein Haus (= einen Palast) bauten.
Daran erkannte David, dass der HERR ihn als König über Israel bestätigt und dass er sein Königtum zu Ansehen gebracht habe um seines Volkes Israel willen.
Darauf nahm sich David noch mehr Nebenweiber und Frauen in Jerusalem, nachdem er von Hebron dorthin gekommen war, und es wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren.
Dies sind die Namen der Söhne, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Sammua, Sobab, Nathan, Salomo,
Jibhar, Elisua, Nepheg, Japhia,
Elisama, Eljada und Eliphelet.
Als aber die Philister vernahmen, dass man David zum König über (ganz) Israel gesalbt hatte, zogen die Philister insgesamt heran, um seiner habhaft zu werden. Aber David erhielt Kunde davon und zog nach der Bergfeste (Adullam) hinab.
Als nun die Philister herankamen und sich in der Ebene Rephaim ausbreiteten,
richtete David die Anfrage an den HERRN: „Soll ich gegen die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben?“ Der HERR antwortete ihm: „Ziehe hinauf, ich will die Philister unfehlbar in deine Hand geben.“
Da zog David nach Baal-Perazim; und als er sie dort geschlagen hatte, rief er aus: „Der HERR hat meine Feinde vor mir her durchbrochen, wie das Wasser einen Damm durchbricht!“ Darum hat man jenem Ort den Namen Baal-Perazim (d.h. Ort der Durchbrüche) gegeben.
Da (die Philister) ihre Götzenbilder dort zurückgelassen hatten, nahmen David und seine Leute sie als Beute weg.
Die Philister zogen dann nochmals herauf und breiteten sich in der Ebene Rephaim aus.
Als David nun den HERRN befragte, antwortete dieser: „Du sollst nicht hinaufziehen ihnen entgegen, sondern umgehe sie, damit du ihnen in den Rücken fällst! Greife sie vom Baka-Gehölz her an!
Sobald du dann in den Wipfeln des Baka-Gehölzes das Geräusch von Schritten vernimmst, dann beeile dich! Denn alsdann ist der HERR vor dir her ausgezogen, um das Heer der Philister zu schlagen.“
Da tat David so, wie der HERR ihm geboten hatte, und richtete ein Blutbad unter den Philistern an von Geba (= Gibeon) bis in die Gegend von Geser hin.
Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern gingen auf Gewinn aus, nahmen Bestechungsgeschenke an und beugten das Recht.
Hierauf sandte der HERR (den Propheten) Nathan zu David; als dieser zu ihm gekommen war, redete er so zu ihm: „Es lebten zwei Männer in derselben Stadt, ein reicher und ein armer.
Der Reiche besaß Kleinvieh und Rinder in großer Menge,
der Arme aber hatte gar nichts als ein einziges Lämmchen, das er sich gekauft und aufgezogen hatte und das bei ihm und zugleich mit seinen Kindern aufwuchs; es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher, es schlief an seinem Busen (oder: auf seinem Schoß) und wurde von ihm wie eine Tochter gehalten.
Da kam eines Tages Besuch zu dem reichen Mann, und weil es ihm leid tat, ein Stück von seinem eigenen Kleinvieh oder von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Besuch, der zu ihm gekommen war, als Mahl zuzubereiten, nahm er das Lämmchen des armen Mannes und richtete es für den Gast zu, der zu ihm gekommen war.“
Da geriet David in heftigen Zorn gegen den Mann, so dass er zu Nathan sagte: „So wahr der HERR lebt: der Mann, der das getan hat, ist ein Kind des Todes!
Und das Lamm soll er vierfach erstatten zur Strafe dafür, dass er so gehandelt und weil er kein Mitleid bewiesen hat!“
Da erwiderte Nathan dem David: „Du bist der Mann! So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ‚Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus Sauls Händen errettet,
ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn dir in den Schoß gelegt (zur Verfügung gestellt); ich habe dir das Haus Israel und Juda übergeben, und wenn dir das noch zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt.
Warum hast du dich über das Gebot des HERRN hinweggesetzt und etwas getan, was ihm missfällt? Den Hethiter Uria hast du mit dem Schwert erschlagen lassen und sein Weib dir zum Weibe genommen, nachdem du ihn selbst durch das Schwert der Ammoniter hast umbringen lassen.
So soll denn nun das Schwert aus deinem Hause niemals weichen zur Strafe dafür, dass du mich missachtet und das Weib des Hethiters Uria dir zum Weibe genommen hast!‘
So hat der HERR gesprochen: ‚Siehe, ich will Unheil über dich aus deinem eigenen Hause hervorgehen lassen und will dir deine Frauen vor deinen Augen wegnehmen und sie einem andern geben, dass er im Angesicht dieser Sonne deinen Frauen beiwohnen soll.
Denn du hast im geheimen gehandelt, ich aber will diese Drohung vor den Augen von ganz Israel und angesichts der Sonne zur Ausführung bringen!‘“
Da sagte David zu Nathan: „Ich habe gegen den HERRN gesündigt!“ Nathan antwortete dem David: „So hat auch der HERR dir deine Sünde vergeben: du selbst wirst nicht sterben!
Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Tat Anlass zur Lästerung gegeben hast, so soll auch der Sohn, der dir geboren ist, unrettbar sterben!“
Als Nathan hierauf nach Hause gegangen war, schlug der HERR das Kind, welches die Frau Urias dem David geboren hatte, so dass es todkrank wurde.
Da suchte David Gott um des Knaben willen (im Heiligtum) auf, und David fastete und brachte, als er heimgekommen war, die ganze Nacht hindurch auf dem Erdboden liegend zu.
Obgleich nun die Ältesten seines Hauses (= seine vornehmsten Hofleute) zu ihm traten, um ihn zum Aufstehen von der Erde zu bewegen, weigerte er sich doch und speiste nicht mit ihnen.
Als das Kind dann am siebten Tage starb, trugen die Hofleute Davids Bedenken, ihm den Tod des Kindes anzuzeigen; denn sie dachten: „Solange das Kind noch am Leben war, hat er unsere Vorstellungen, wenn wir ihm zuredeten, unbeachtet gelassen: wie können wir ihm da jetzt den Tod des Kindes anzeigen? Es gäbe ein Unglück ab!“
Als David aber seine Hofleute miteinander flüstern sah und daran merkte, dass das Kind tot war, fragte er seine Hofleute: „Ist das Kind tot?“ Sie antworteten ihm: „Ja, es ist tot.“
Da stand David vom Boden auf, wusch und salbte sich und legte die Trauerkleider ab; darauf ging er in das Haus des HERRN und warf sich nieder (oder: betete andächtig). Als er dann in sein Haus zurückgekehrt war, ließ er sich eine Mahlzeit auftragen und aß.
Da sagten seine Hofleute zu ihm: „Wie unerklärlich ist dein Verhalten! Solange das Kind noch am Leben war, hast du um seinetwillen gefastet und geweint; und jetzt, da das Kind tot ist, stehst du auf und nimmst Nahrung zu dir.“
Da antwortete er: „Solange das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, vielleicht erbarmt der HERR sich meiner, dass das Kind am Leben bleibt?
Nun es aber tot ist, wozu soll ich da fasten? Kann ich es etwa wieder ins Leben zurückrufen? Ich kann wohl zu ihm kommen, es aber kann nicht wieder zu mir zurückkehren.“
Nachdem David dann seiner Gattin Bathseba Trost zugesprochen und sich ihr wieder in Liebe zugewandt hatte, wurde sie Mutter eines Sohnes, den er Salomo (d.h. Friedreich) nannte und den der HERR liebhatte.
David übergab ihn der Fürsorge (= Erziehung) des Propheten Nathan, der ihm den Namen Jedidjah (d.h. Liebling des Herrn) gab, um des HERRN willen.
Joab aber bestürmte unterdessen Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, und eroberte die Königsstadt.
Hierauf sandte er Boten an David und ließ ihm sagen: „Ich habe Rabba bestürmt und die Wasserstadt auch erobert;
so biete jetzt nun den Rest des Kriegsvolkes auf, belagere die Stadt und erobere sie, damit nicht ich die Stadt einnehme und dann mein Name über ihr ausgerufen wird.“
Da bot David seine ganze Heeresmacht auf, zog gegen Rabba, bestürmte die Stadt und eroberte sie.
Er nahm dann ihrem Götzen Milkom die Krone vom Haupt, die ein Talent Gold wog und mit einem kostbaren Edelstein besetzt war; der kam nunmehr an (oder: auf) Davids Haupt. Und er führte aus der Stadt eine überaus reiche Beute weg.
Die Bevölkerung, die sich dort vorfand, ließ er wegführen und stellte sie als Fronarbeiter an bei den Sägen, bei den eisernen Picken und den eisernen Äxten und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten; ebenso verfuhr er mit allen übrigen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem gesamten Heere nach Jerusalem zurück.
So wollen denn auch wir, da wir uns von einer solchen Wolke von Zeugen umgeben sehen, alles, was uns beschwert, und (besonders) die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit standhafter Ausdauer in dem uns obliegenden Wettkampfe laufen,
indem wir dabei hinblicken auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um den Preis der Freude, die ihn (als Siegeslohn) erwartete, den Kreuzestod erduldet und die Schmach für nichts geachtet, dann sich aber zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.
Ja, denkt an ihn, der ein derartiges Widersprechen (oder: solche Anfeindungen) von den Sündern gegen sich geduldig ertragen hat, damit ihr (im Lauf) nicht ermattet und euren Mut nicht sinken lasst!
Denn bis jetzt habt ihr im Kampf gegen die Sünde (vgl. V.3) noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet
und habt das Mahnwort vergessen, das zu euch wie zu Söhnen spricht (Spr 3,11-12): „Mein Sohn, achte die Züchtigung des Herrn nicht gering und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen (oder: heimgesucht) wirst;
denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er und geißelt jeden Sohn, den er als den seinigen annimmt.“
Haltet standhaft (oder: geduldig) aus, um euch erziehen zu lassen! Gott verfährt mit euch wie mit Söhnen; denn wo wäre wohl ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?
Wenn ihr dagegen ohne Züchtigung bliebet, die doch allen (anderen Söhnen) zuteil geworden ist, so wäret ihr ja unechte Kinder und keine Söhne.
Ferner (bedenkt): wir haben doch unter der Zucht unserer leiblichen Väter gestanden und ihnen Ehrerbietung erwiesen; wollten (oder: sollten) wir uns da nicht viel eher dem Vater der Geister unterwerfen und dadurch zum Leben gelangen?
Denn jene haben doch nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen Zucht (an uns) geübt, er aber zu unserm wahren Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig würden.
Jede Züchtigung scheint uns freilich für den Augenblick nicht erfreulich, sondern betrübend zu sein; hinterher aber lässt sie denen, die sich durch sie haben üben lassen, die friedvolle (oder: friedsame = friedenschaffende) Frucht der Gerechtigkeit erwachsen.
Darum „richtet die erschlafften Hände (oder: Arme) und die ermatteten Knie wieder auf“ (Jes 35,3)
und „stellt für eure Füße gerade Bahnen her“ (Spr 4,26), damit das Lahme (d.h. die lahmen Gemeindeglieder) nicht ganz vom rechten Wege abkomme, sondern vielmehr geheilt (= gesund) werde.
Trachtet eifrig nach dem Frieden mit jedermann und nach der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird;
und gebt acht darauf, dass niemand hinter der Gnade Gottes zurückbleibe (= die Gnade versäume), dass keine „Wurzel voll Bitterkeit (= kein giftiger Wurzelschoß)“ aufwachse und Unheil anrichte (5.Mose 29,17) und gar viele durch sie befleckt (oder: vergiftet) werden;
dass niemand ein ehebrecherischer (= von Gott abtrünniger) oder verworfener Mensch sei wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkauft hat.
Ihr wisst ja, dass er auch später, als er den Segen zum Erbe erlangen wollte, abgewiesen wurde; denn er fand keinen Raum (= keine Möglichkeit) zu einer Gesinnungsumkehr, obgleich er sie unter Tränen suchte.
Denn ihr seid nicht zu einem mit Händen greifbaren und im Feuer lodernden Berge herangetreten, nicht zu Wolkendunkel, Finsternis und Gewittersturm,
nicht zu Posaunenschall und Donnerworten, bei denen die Zuhörer die Bitte aussprachen, es möchte nicht weiter zu ihnen geredet werden –
sie konnten nämlich die Verordnung nicht ertragen (die an sie erging; 2.Mose 19,12-13): „Selbst ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden!“ –;
ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass (sogar) Mose erklärte (5.Mose 9,19): „Ich bin voller Furcht und Zittern!“
Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung
und zur Gemeinde der im Himmel aufgeschriebenen Erstgeborenen und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blute der Besprengung, das Besseres (oder: wirksamer) redet als (das Blut) Abels.
Hütet euch, dass ihr den nicht ablehnt (d.h. euch nicht weigert, den anzuhören), der (zu euch) redet! Denn wenn jene nicht ungestraft geblieben sind, die den ablehnten, der sich ihnen auf Erden kundgab: wieviel weniger werden wir dann davonkommen, wenn wir uns von dem abwenden, der vom Himmel her (zu uns redet)!
Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert; jetzt aber hat er diese Verheißung gegeben (Hag 2,6): „Noch einmal werde ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erbeben machen.“
Das Wort „noch einmal“ weist auf die Umwandlung dessen hin, das erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist; es soll eben etwas Bleibendes entstehen, das nicht erschüttert werden kann.
Darum wollen wir, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen sollen, dankbar dafür sein; denn dadurch dienen wir Gott so, wie es ihm wohlgefällig ist, mit frommer Scheu und Furcht;
denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (5.Mose 4,24). Hebräer 13
Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung
wie Diamant, härter als Kieselstein, will ich deine Stirn machen. Fürchte dich nicht vor ihnen und lass dich durch ihre Mienen nicht einschüchtern! Denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.“
Dann fuhr er fort: „Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm dir zu Herzen und lass sie in deine Ohren eindringen!
Als ich dann wieder aufblickte und hinschaute, sah ich, wie eine Schriftrolle geflogen kam,