Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Während sie noch unterwegs waren, war schon das Gerücht zu David gedrungen, Absalom habe alle Söhne des Königs ermordet, so dass auch nicht einer von ihnen am Leben geblieben sei.
Da stand der König auf, zerriss seine Kleider und warf sich auf die Erde nieder; auch alle seine Hofleute standen (um ihn her) mit zerrissenen Kleidern.
Da nahm Jonadab, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, das Wort und sagte: „Mein Herr denke doch nicht, dass man die jungen Leute, die Söhne des Königs, allesamt ums Leben gebracht habe! Nein, Amnon allein ist tot; man hat es dem Absalom ja ansehen können, dass das bei ihm beschlossene Sache war seit dem Tage, als jener seine Schwester Thamar entehrt hatte.
Darum wolle jetzt mein Herr, der König, nicht den Gedanken hegen und nicht aussprechen, dass alle Königssöhne tot seien; nein, Amnon allein ist tot!“
[Absalom aber hatte die Flucht ergriffen.] Als nun der Diener, der Wächter, (auf dem Turme) Ausschau hielt, sah er viele Leute auf dem Wege nach Horonaim den Abhang herabkommen.
Da sagte Jonadab zum Könige: „Siehst du? Die Söhne des Königs kommen! Wie dein Knecht gesagt hat, so verhält es sich wirklich!“
Kaum hatte er ausgeredet, da kamen auch schon die Königssöhne und brachen in lautes Weinen aus; und auch der König und alle seine Hofleute erhoben eine überaus große Wehklage.