Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus! Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Nächsten gehört.“
Was folgt nun daraus? Ist das Gesetz (selbst) Sünde (= etwas Sündhaftes)? Nimmermehr! Aber ich hätte die Sünde nicht kennengelernt außer durch das Gesetz; denn ich hätte auch von der bösen Lust nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): „Lass dich nicht gelüsten!“
So ertötet denn eure Glieder, die an der Erde (haften), (in denen) Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, böse Begierde (wohnen) und die Habsucht, die nichts anderes als Götzendienst ist;
Nachmals aber begab sich folgendes: Naboth, (ein Bürger) von Jesreel, besaß einen Weinberg in Jesreel nahe bei dem Palaste Ahabs, des Königs von Samaria.
Ahab machte nun dem Naboth folgenden Vorschlag: „Tritt mir deinen Weinberg ab, damit ich mir einen Gemüsegarten daraus mache, weil er nahe bei meinem Palaste liegt; ich will dir einen besseren Weinberg dafür geben oder, wenn dir das lieber ist, dir den Preis bar bezahlen.“
Der Landbesitz darf also nicht für immer verkauft werden, denn mir gehört das Land: ihr seid ja nur Fremdlinge und Beisassen bei mir.
Aber Naboth erwiderte dem Ahab: „Der HERR bewahre mich davor, dir den Erbbesitz meiner Väter abzutreten!“
Da kehrte Ahab in seinen Palast zurück, missmutig und verstört über die Antwort, die Naboth, der Jesreeliter, ihm gegeben hatte mit den Worten: „Ich will dir den Erbbesitz meiner Väter nicht abtreten.“ Er legte sich auf sein Bett, wandte das Gesicht gegen die Wand ab und wollte keine Nahrung zu sich nehmen.
Da trat seine Gemahlin Isebel zu ihm und fragte ihn: „Warum bist du denn so missmutig, dass du nichts essen willst?“
Er antwortete ihr: „Ich habe Naboth von Jesreel den Vorschlag gemacht: ‚Tritt mir deinen Weinberg gegen Bezahlung ab, oder, wenn du das vorziehst, will ich dir einen anderen Weinberg dafür geben‘; aber er hat mir geantwortet: ‚Ich will dir meinen Weinberg nicht abtreten.‘“
Da erwiderte ihm seine Gemahlin Isebel: „Jetzt musst du zeigen, dass du König in Israel bist! Stehe auf, iss und sei guten Muts: ich will dir den Weinberg des Jesreeliters Naboth schon verschaffen.“
Darauf schrieb sie einen Brief unter Ahabs Namen, versiegelte ihn mit seinem Siegel und schickte den Brief an die Ältesten und Obersten (oder: Vornehmsten), die in seiner Stadt wohnten und Mitbeisitzer Naboths waren.
In dem Briefe schrieb sie folgendes: „Lasst ein Fasten ausrufen und setzt Naboth obenan unter dem Volke!
Dann setzt zwei nichtswürdige Menschen ihm gegenüber, die gegen ihn auftreten und das Zeugnis ablegen sollen, er habe Gott und den König gelästert; dann führt ihn vor die Stadt hinaus und steinigt ihn zu Tode!“
Und die Männer seiner Stadt, die Ältesten und Vornehmen, die in seiner Stadt die Beisitzer waren, taten, wie Isebel ihnen in dem Briefe, den sie ihnen hatte zugehen lassen, aufgetragen hatte:
sie ließen ein Fasten ausrufen und setzten Naboth obenan unter dem Volke;
dann kamen die zwei nichtswürdigen Buben, setzten sich ihm gegenüber und legten vor dem Volke das Zeugnis gegen ihn ab: „Naboth hat Gott und den König gelästert!“ Hierauf führte man ihn zur Stadt hinaus und steinigte ihn; so fand er seinen Tod.
Dann sandten sie zu Isebel und ließen ihr melden, Naboth sei gesteinigt worden und sei nun tot.
Sobald Isebel die Nachricht von Naboths Steinigung und Tod erhalten hatte, sagte sie zu Ahab: „Auf! Nimm den Weinberg des Jesreeliters Naboth, den er dir für Geld nicht hat überlassen wollen, in Besitz! Denn Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot.“
Wehe denen, die ein Haus an das andere reihen, Acker an Acker fügen, bis kein Platz mehr übrig ist und ihr die alleinigen Besitzer innerhalb des Landes seid!
Judas Fürsten sind wie Leute geworden, welche die Grenzsteine verrücken: über sie lasse ich meinen Zorn sich ergießen wie Wasser.