Hierauf verließ Paulus Athen und begab sich nach Korinth.
Dort traf er einen Juden namens Aquila, der aus Pontus stammte und erst vor kurzem mit seiner Frau Priscilla aus Italien gekommen war, weil (der Kaiser) Klaudius alle Juden aus Rom hatte ausweisen lassen. Paulus besuchte die beiden,
und weil er das gleiche Handwerk betrieb wie sie, blieb er bei ihnen wohnen und arbeitete mit ihnen zusammen; sie waren nämlich nach ihrem Handwerk Zeltmacher.
In der Synagoge aber besprach er sich an jedem Sabbat und suchte Juden wie Griechen (vgl. 14,1) zu gewinnen (oder: zu überzeugen).
Als dann Silas und Timotheus aus Mazedonien eingetroffen waren, widmete Paulus sich ganz der Lehrtätigkeit und bezeugte den Juden nachdrücklich, dass Jesus der Gottgesalbte (= Christus oder: der Messias) sei.
Weil sie aber nichts davon wissen wollten und Lästerreden führten, schüttelte er den Staub von seinen Kleidern ab und sagte zu ihnen: „Euer Blut komme auf euer Haupt: ich bin unschuldig! Von nun an wende ich mich an die Heiden!“
Damit ging er von dort weg und begab sich in das Haus eines Heidenjuden (vgl. 13,43) namens Titius Justus, dessen Haus an die Synagoge anstieß.
Crispus aber, der Vorsteher der Synagoge, wurde mit seinem ganzen Hause gläubig an den Herrn, und ebenso kamen viele Korinther, die Paulus predigen hörten, zum Glauben und ließen sich taufen.
Der Herr aber sagte zu Paulus bei Nacht in einem Traumgesicht: „Fürchte dich nicht, sondern rede weiter und schweige nicht;
denn ich bin mit dir, und niemand soll sich an dir vergreifen und dir ein Leid antun; denn ich habe ein zahlreiches Volk in dieser Stadt.“
So blieb denn Paulus anderthalb Jahre dort und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.
Als aber Gallio Statthalter von Griechenland (geworden) war, traten die Juden einmütig gegen Paulus auf und führten ihn vor den Richterstuhl (des Statthalters)
mit der Beschuldigung: „Dieser Mensch verleitet die Leute zu einer Gottesverehrung, die gegen unser Gesetz verstößt.“
Als Paulus sich nun dagegen verantworten wollte, sagte Gallio zu den Juden: „Wenn irgendein Verbrechen oder ein böswilliges Vergehen vorläge, ihr Juden, so würde ich eure Klage selbstverständlich angenommen haben;
wenn es sich jedoch (nur) um Streitfragen über eine Lehre und über Benennungen und über das für euch gültige Gesetz handelt, so müsst ihr selbst zusehen: über solche Dinge will ich nicht Richter sein.“
Damit wies er sie von seinem Richterstuhl weg.
Da fielen alle über Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, her und verprügelten ihn vor dem Richterstuhl; Gallio aber kümmerte sich nicht weiter darum.
Nachdem Paulus dann noch längere Zeit (in Korinth) geblieben war, nahm er von den Brüdern Abschied und trat die Seefahrt nach Syrien an, und zwar zusammen mit Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä (dem östlichen Hafen Korinths) das Haupt hatte scheren lassen, weil er ein Gelübde getan (oder: zu erfüllen) hatte.
Sie kamen dann nach Ephesus, wo Paulus sich von jenen beiden trennte; er selbst aber ging in die Synagoge und unterredete sich mit den Juden.
Als sie ihn aber baten, er möchte noch länger dort bleiben, ging er nicht darauf ein,
sondern nahm Abschied von ihnen mit den Worten: „[Ich muss durchaus das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; aber] so Gott will, werde ich später zu euch zurückkehren.“ Dann fuhr er zu Schiff von Ephesus ab,
landete in Cäsarea, ging (nach Jerusalem) hinauf, wo er die Gemeinde begrüßte, und zog dann nach Antiochia hinab.
Nachdem er dort einige Zeit zugebracht hatte, brach er wieder auf, durchwanderte von einem Ort zum anderen das galatische Land und Phrygien und stärkte überall die Jünger (= Brüder) durch Zuspruch.
Inzwischen war ein Jude namens Apollos, der aus Alexandria stammte, ein gelehrter (oder: redegewandter?) Mann, der in den (heiligen) Schriften außerordentlich bewandert war, nach Ephesus gekommen.
Er hatte Unterweisung über den Weg (d.h. in der Lehre) des Herrn erhalten, redete mit glühender Begeisterung und trug das auf Jesus Bezügliche richtig vor, obgleich er nur von der Taufe des Johannes wusste.
Dieser Mann fing dann auch an, in der Synagoge freimütig zu reden. Als Priscilla und Aquila ihn gehört hatten, traten sie mit ihm in Verbindung und setzten ihm die Lehre Gottes noch genauer auseinander.
Als er dann nach Griechenland hinüberzureisen wünschte, bestärkten die Brüder ihn in dieser Absicht und schrieben an die Jünger (in Korinth), sie möchten ihn freundlich aufnehmen. Nach seiner Ankunft leistete er denen, die gläubig geworden waren, durch seine Gnadengabe (oder: Begabung) die erfreulichsten Dienste;
denn in schlagender Weise widerlegte er die Juden öffentlich, indem er aus den (heiligen) Schriften nachwies, dass Jesus der Messias sei.
Querverweise zu Apostelgeschichte 18,3 Apg 18,3
ihr wisst selbst, dass für meinen Lebensunterhalt und auch für meine Begleiter (oder: Gefährten) diese (meine) Hände gesorgt haben.
Immer und überall habe ich euch gezeigt, dass man in solcher Weise arbeiten und sich der Schwachen annehmen und dabei der Worte des Herrn Jesus eingedenk sein muss; denn er hat selbst gesagt: ‚Geben ist seliger als Nehmen.‘“
und mühen uns ab, um mit eigenen Händen das tägliche Brot zu verdienen. Schmäht man uns, so segnen wir; verfolgt man uns, so halten wir geduldig still;
Oder sind wir allein, ich und Barnabas, nicht berechtigt, die Handarbeit zu unterlassen?
Wer leistet jemals Kriegsdienste für eigenen Sold? Wer legt einen Weinberg an, ohne von dessen Früchten zu essen? Oder wer hütet eine Herde, ohne von der Milch der Herde zu genießen?
Behaupte ich dies etwa als einen bloß von Menschen aufgestellten Grundsatz, oder enthält nicht das Gesetz dieselbe Verordnung?
Im mosaischen Gesetz steht ja doch geschrieben (5.Mose 25,4): „Du sollst einem Ochsen, der zu dreschen hat, das Maul nicht verbinden!“ Ist es Gott etwa um die Ochsen zu tun?
Oder gehen seine Worte nicht ohne allen Zweifel auf uns? Ja, um unsertwillen steht geschrieben, dass der Pflüger auf Hoffnung hin pflügen und der Drescher in der Hoffnung auf Mitgenuss (des Ertrages) arbeiten soll.
Wenn wir für euch das Geistliche (d.h. die geistlichen Güter) ausgesät haben, ist es da etwas Absonderliches, wenn wir von euch das Irdische (d.h. die irdischen Güter) ernten?
Wenn andere an dem Verfügungsrecht über euch (= über euer Vermögen) Anteil haben, sind wir dann nicht in noch höherem Grade dazu berechtigt? Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern ertragen lieber alles, um nur der Heilsbotschaft Christi (oder: von Christus) kein Hindernis in den Weg zu legen.
und während meines Aufenthalts bei euch bin ich, auch als ich Mangel litt, doch keinem zur Last gefallen; denn meinem Mangel haben die Brüder abgeholfen, die damals aus Mazedonien gekommen waren; und in jeder Beziehung habe ich mich so gehalten, dass ich euch nicht beschwerlich gefallen bin, und werde es auch (in Zukunft) so halten.
Ihr erinnert euch doch noch, liebe Brüder, unserer Mühsal und Arbeitslast: während wir Tag und Nacht mit Handarbeit beschäftigt waren, um keinem von euch zur Last zu fallen, haben wir bei euch die Heilsbotschaft Gottes verkündigt.
haben auch nicht unentgeltlich jemandes Brot gegessen, sondern haben Tag und Nacht angestrengt und mühselig gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen;
nicht als ob wir nicht das Recht dazu hätten, nein wir wollten euch an uns ein Vorbild geben, damit ihr uns nachfolgen solltet.