Jesus aber begab sich an den Ölberg.
Am folgenden Morgen jedoch fand er sich wieder im Tempel ein, und das gesamte Volk kam zu ihm; er setzte sich dann und lehrte sie.
Da führten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau herbei, die beim Ehebruch ergriffen (oder: ertappt) worden war, stellten sie in die Mitte
und sagten zu ihm: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen (oder: ertappt) worden.
Nun hat Mose uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen (3.Mose 20,10; 5.Mose 22,22). Was sagst nun du dazu?“
Dies sagten sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf den Erdboden.
Als sie aber ihre Frage an ihn mehrfach wiederholten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie!“
Hierauf bückte er sich aufs neue und schrieb auf dem Erdboden weiter.
Als aber jene das gehört hatten, gingen sie einer nach dem andern weg, die Ältesten zuerst bis zu den Letzten, und Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die in der Mitte (= vor ihm) stand.
Da richtete Jesus sich auf und fragte sie: „Frau, wo sind sie (d.h. deine Ankläger)? Hat keiner dich verurteilt?“ Sie antwortete: „Keiner, Herr.“
Da sagte Jesus: „Auch ich verurteile dich nicht: gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!“
Nun redete Jesus aufs neue zu ihnen und sagte: „Ich bin das Licht der Welt: wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“
Da sagten die Pharisäer zu ihm: „Du legst Zeugnis über dich (oder: für dich) selbst ab: dein Zeugnis ist ungültig.“ (vgl. 5,31)
Jesus gab ihnen zur Antwort: „Auch wenn ich über mich (oder: für mich) selbst Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis doch gültig, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.
Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte überhaupt niemand.
Doch auch wenn ich richte, ist mein Urteil wahr (= unverwerflich); denn ich stehe (mit meinem Zeugnis) nicht allein, sondern mit mir ist der, welcher mich gesandt hat.
Nun steht doch auch in eurem Gesetz geschrieben, dass das Zeugnis zweier Personen wahr (= rechtsgültig) ist (5.Mose 17,6; 19,15).
Ich lege Zeugnis von mir (oder: für mich) ab, und der Vater, der mich gesandt hat, legt auch Zeugnis von mir (oder: für mich) ab.“
Da fragten sie ihn: „Wo ist (denn) dein Vater?“ Jesus antwortete: „Weder mich noch meinen Vater kennt ihr; wenn ihr mich kenntet, würdet ihr auch meinen Vater kennen.“
Diese Worte sprach er aus, als er beim Opferkasten im Tempel lehrte; und niemand legte Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
Aufs neue sagte er dann zu ihnen: „Ich gehe weg; dann werdet ihr mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen.“
Da sagten die Juden: „Will er sich etwa das Leben nehmen, weil er sagt: ‚Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen‘?“
Da sagte er zu ihnen: „Ihr seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt.
Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin (d.h. der Messias bin), so werdet ihr in euren Sünden sterben.“
Da fragten sie ihn: „Wer bist du denn?“ Jesus antwortete ihnen: „Das, was ich von Anfang an (gesagt habe) und auch jetzt euch sage.
Vieles hätte ich über euch noch zu sagen und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und ich – was ich von ihm gehört habe, das rede ich zur Welt.“
Sie verstanden nicht, dass er vom Vater zu ihnen redete.
Da fuhr nun Jesus fort: „Wenn ihr den Menschensohn erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin (V.24) und dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern so rede, wie der Vater mich gelehrt hat.
Und der mich gesandt hat, ist mit (oder: bei) mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das tue, was ihm wohlgefällig ist.“
Als er das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.
Nun sagte Jesus zu den Juden, die an ihn gläubig geworden waren: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt (= Hörer und Täter meines Wortes bleibt), so seid ihr in Wahrheit meine Jünger
und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Da entgegneten sie ihm: „Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und haben noch niemals jemandem als Knechte gedient; wie kannst du da sagen: ‚Ihr werdet frei werden‘?“
Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: ein jeder, der Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
Der Knecht aber bleibt nicht für immer im Hause, der Sohn dagegen bleibt für immer darin.
Wenn also der Sohn euch frei gemacht hat, dann werdet ihr wirklich frei sein.“
„Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Nachkommenschaft seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort keinen Eingang bei euch findet.
Was ich beim (d.h. bei meinem) Vater gesehen habe, das rede ich; dementsprechend tut auch ihr das, was ihr vom (d.h. von eurem) Vater gehört habt.“
Sie antworteten ihm mit der Versicherung: „Unser Vater ist Abraham!“ Jesus erwiderte ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so handelt auch so wie Abraham (gehandelt hat)!
Nun aber geht ihr darauf aus, mich zu töten, einen Mann, der euch die Wahrheit verkündigt hat, wie ich sie von Gott gehört habe: so etwas hat Abraham nicht getan.
Ihr vollbringt die Werke eures Vaters.“ Sie erwiderten ihm: „Wir sind keine unehelichen Kinder; wir haben nur einen einzigen Vater, nämlich Gott.“
Da sagte Jesus zu ihnen: „Wenn Gott euer Vater wäre, dann würdet ihr mich lieben; denn ich bin von Gott ausgegangen und (von ihm) gekommen; ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.
Wie geht es nun zu, dass ihr meine Art zu reden nicht versteht? Weil ihr nicht imstande seid, das, was meine Worte besagen, auch nur anzuhören.
Ihr stammt eben vom Teufel als eurem Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Der ist ein Menschenmörder von Anfang an gewesen und steht nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem eigensten Wesen heraus, denn er ist ein Lügner und der Vater von ihr (d.h. von der Lüge).
Weil ich dagegen die Wahrheit rede, schenkt ihr mir keinen Glauben.
Wer von euch kann mich einer Sünde zeihen (oder: überführen)? Wenn ich die Wahrheit rede, warum schenkt ihr mir keinen Glauben?
Wer aus Gott ist (oder: von Gott stammt), hört die Worte Gottes; deshalb hört ihr sie nicht, weil ihr nicht von Gott seid.“
Da gaben ihm die Juden zur Antwort: „Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter und von einem bösen Geist besessen bist?“
Jesus antwortete ihnen: „Ich bin von keinem bösen Geist besessen, sondern ehre meinen Vater; doch ihr beschimpft mich.
Ich aber sorge nicht für meine Ehre: es ist einer da, der (für sie) sorgt und Gericht (für sie) hält.
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt (oder: hält), wird er den Tod in Ewigkeit nicht sehen.“
Da entgegneten ihm die Juden: „Jetzt wissen wir sicher, dass du von einem bösen Geist besessen bist. Abraham ist gestorben und (ebenso) die Propheten, und du behauptest: ‚Wenn jemand mein Wort bewahrt (oder: hält), wird er den Tod in Ewigkeit nicht schmecken.‘
Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der doch gestorben ist? Und auch die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?“
Jesus antwortete: „Wenn ich mich selbst ehrte, so wäre es mit meiner Ehre nichts; nein, mein Vater ist es, der mich ehrt, derselbe, von dem ihr behauptet, er sei euer Gott;
und dabei habt ihr ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn; und wenn ich sagen wollte, dass ich ihn nicht kenne, so würde ich euch gleich sein, nämlich ein Lügner. Doch ich kenne ihn und bewahre (oder: halte) sein Wort.
Euer Vater Abraham hat darüber gejubelt, dass er meinen Tag (= den Tag meiner Geburt) sehen sollte, und er hat ihn gesehen und sich darüber gefreut.“
Da sagten die Juden zu ihm: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?“
Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe Abraham (geboren) ward, bin ich.“
Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen; Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
Querverweise zu Johannes 8,41 Joh 8,41
Was ich beim (d.h. bei meinem) Vater gesehen habe, das rede ich; dementsprechend tut auch ihr das, was ihr vom (d.h. von eurem) Vater gehört habt.“
Ihr aber, tretet näher hierher, ihr Kinder der Zauberin, Brut, die du Ehebruch und Unzucht getrieben hast!
Über wen macht ihr euch lustig? Über (oder: gegen) wen reißt ihr den Mund weit auf und streckt die Zunge lang heraus? Seid ihr nicht Kinder treulosen Abfalls, eine Lügenbrut?
Ihr, die ihr in Brunst glüht (oder: euch in Begeisterung versetzt) für die Götzen unter jedem dichtbelaubten Baum, die ihr Kinder in den Tälern schlachtet inmitten der Felsenklüfte!
Mit (oder: an) den glatten Steinen des Talbaches hast du dir zu schaffen gemacht, sie sind dein Los (oder: deine Liebhaberei) gewesen; auch ihnen hast du Trankopfer ausgegossen, Speisopfer dargebracht: soll ich mich mit solchen Dingen zufrieden geben?
Auf jedem hohen und ragenden Berge hast du dein Lager aufgeschlagen; auch dort bist du hinaufgestiegen, um Schlachtopfer darzubringen;
Dann sollst du zum Pharao sagen: ‚So hat der HERR gesprochen: Israel ist mein erstgeborener Sohn;
Ihr stammt eben vom Teufel als eurem Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Der ist ein Menschenmörder von Anfang an gewesen und steht nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem eigensten Wesen heraus, denn er ist ein Lügner und der Vater von ihr (d.h. von der Lüge).
Aber gerechte Männer, die sollen ihnen beiden das Urteil sprechen nach dem Recht, das für Ehebrecherinnen und Mörderinnen gültig ist; denn Ehebrecherinnen sind sie, und Blut klebt an ihren Händen.“
Denn so hat Gott der HERR gesprochen: „Man berufe eine Gemeindeversammlung gegen sie und gebe sie der Misshandlung und Plünderung preis!
Die Volksgemeinde soll sie dann steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre Söhne und Töchter wird man umbringen und ihre Häuser in Flammen aufgehen lassen.
„Ihr seid Söhne (oder: Kinder) für den HERRN, euren Gott; darum dürft ihr euch wegen eines Toten keine Einschnitte ins Fleisch machen und euch über der Stirn nicht kahlscheren;
Als der HERR zum erstenmal mit Hosea redete (= sich dem Hosea offenbarte), sagte der HERR zu Hosea: „Gehe hin, nimm dir ein Dirnenweib und Dirnenkinder! Denn das Land ist ehebrecherisch (= bundesbrüchig oder: treulos) vom HERRN abgefallen (und ganz zur Dirne geworden).“
Denn du bist unser Vater. Abraham weiß ja nichts von uns, und Israel (= Jakob) kennt uns nicht: du, HERR, bist unser Vater; ‚unser Erlöser‘ ist von alters her dein Name.
„Stellt eure Mutter zur Rede, ja, zur Rede – sie ist ja nicht mehr mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann –, dass sie die (Zeichen ihrer) Buhlerei aus ihrem Gesicht und die (Zeichen ihrer) Ehebrecherei von ihrem Busen wegschaffe!
Sonst werde ich sie nackt ausziehen und sie so hinstellen, wie sie am Tage ihrer Geburt war, mache sie der Wüste gleich, lasse sie werden wie Ödland und lasse sie vor Durst sterben.
Auch ihren Kindern will ich keine Liebe mehr erweisen, weil sie Kinder einer Dirne sind;
denn ihre Mutter hat Ehebruch begangen, ihre Erzeugerin sich mit Schande bedeckt; sie hat ja doch gesagt: ‚Ich will meinen Liebhabern nachgehen, die mir mein Brot und mein Wasser, meine Wolle und meinen Flachs, mein Öl und meine Getränke geben!‘
Nun aber, HERR – du bist ja unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und das Werk deiner Hände sind wir alle –:
Treubruch hat Juda begangen, und Greuel sind in Israel und in Jerusalem verübt worden; denn Juda hat das Heiligtum des HERRN, das er lieb hat, entweiht, indem es Ehen mit den Töchtern (= Verehrerinnen) eines fremden Gottes geschlossen hat.
„Zwar hatte ich gedacht: ‚Wie will ich dich an Sohnes Statt halten und dir ein herrliches Land, den kostbarsten Besitz der ganzen Völkerwelt, verleihen!‘ Und weiter hatte ich gedacht, ihr würdet mich ‚Vater‘ nennen und euch von meiner Nachfolge nicht mehr abkehren.
Ist mir denn Ephraim ein so teurer Sohn oder mein Lieblingskind, dass, sooft ich ihm auch gedroht habe, ich seiner doch immer wieder freundlich gedenken muss? Darum schlägt mein Herz so warm für ihn: ich muss mich seiner erbarmen!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
‚Auch nahmst du deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtetest sie ihnen zum Fraß. Genügte deine Buhlerei noch nicht,
dass du auch noch meine Kinder schlachten musstest und sie hingabst, indem du sie ihnen als Opfer verbranntest?
„Ein Sohn ehrt seinen Vater, und ein Knecht (fürchtet) seinen Herrn. Wenn ich nun ein Vater bin, wo ist meine Ehre (= Verehrung)? und wenn ich ein Herr bin, wo ist die Furcht (= Ehrfurcht) vor mir? – so spricht der HERR der Heerscharen zu euch Priestern, die ihr meinen Namen verachtet (oder: verunehrt) und doch fragt: ‚Wieso haben wir deinen Namen verachtet (oder: verunehrt)?‘