Da sagte ich: „Höret doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Obersten (oder: Fürsten) des Hauses Israel! Kommt es euch nicht zu, das Recht zu kennen (oder: um das Recht euch zu kümmern)?
Und doch hasst ihr das Gute und liebt das Böse; ihr reißt den Leuten die Haut vom Leibe und das Fleisch von den Knochen;
ihr hasst das Fleisch meines Volkes, zieht ihnen die Haut vom Leibe ab und zerschlagt ihnen die Knochen, ihr zerlegt sie wie (einen Braten) im Kochtopf und wie Fleischstücke (= Suppenfleisch) im Kessel.“
Dereinst werden sie zum HERRN schreien, doch er wird sie nicht erhören, sondern sein Angesicht zu jener Zeit vor ihnen verbergen, wie sie es mit ihrem bösen Tun verdient haben.
So hat der HERR gegen (oder: über) die Propheten gesprochen, die mein Volk irreführen, die, solange ihre Zähne etwas zu beißen haben, Frieden (oder: Heil) verkünden, aber dem, der ihnen nichts in den Mund steckt, den Krieg erklären.
„Darum soll es Nacht für euch werden, so dass ihr keine Gesichte schaut, und Finsternis für euch eintreten, so dass keine Weissagung stattfindet; da soll die Sonne für die Propheten untergehen und der Tag über ihnen zu finsterer Nacht werden;
dann werden die Seher beschämt dastehen und die Wahrsager erröten müssen; und sie werden sich alle den Bart (= Mund) verhüllen, weil keine Antwort von Gott mehr erfolgt.“
Ich dagegen bin mit Kraft erfüllt, mit dem Geist des HERRN und mit Rechtsgefühl und Mut, um Jakob seine Treulosigkeit vorzuhalten und Israel seine Sünde.
Höret doch dieses, ihr Häupter des Hauses Jakob und ihr Obersten (oder: Fürsten) des Hauses Israel, die ihr das Recht verabscheut und alles Gerade krumm macht,
die ihr Zion mit Blutvergießen aufbaut und Jerusalem mit Unrecht!
Seine (d.h. Jerusalems) Häupter sprechen Recht für Geschenke, seine Priester erteilen Rechtsbescheide für Bezahlung, und seine Propheten wahrsagen für Geld; und dabei verlassen sie sich auf den HERRN, dass sie sagen: „Ist nicht der HERR in unserer Mitte? Uns kann kein Unglück widerfahren!“
Darum wird um euretwillen Zion zu Ackerland umgepflügt und Jerusalem zu einer Trümmerstätte werden und der Tempelberg zu einer bewaldeten Höhe! (vgl. Jer 26,18)
Querverweise zu Micha 3,9 Mich 3,9
Da sagte ich: „Höret doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Obersten (oder: Fürsten) des Hauses Israel! Kommt es euch nicht zu, das Recht zu kennen (oder: um das Recht euch zu kümmern)?
sondern meine Satzungen missachtet und im Herzen Widerwillen gegen meine Verordnungen hegt, so dass ihr nicht alle meine Gebote befolgt, sondern den Bund mit mir brecht,
„Gehe hin und versammle die Ältesten der Israeliten und sage zu ihnen: ‚Der HERR, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesagt: Ich habe auf euch und auf das, was euch in Ägypten widerfahren ist, genau achtgegeben
‚Verflucht sei, wer das Recht von Fremdlingen, von Waisen und Witwen beugt!‘, und das ganze Volk soll sagen: ‚So sei es!‘
„Vernehmt dieses, ihr Priester, und merkt auf, ihr vom Hause Israel! Und ihr (Herren) vom Hofe des Königs, gebt acht! Denn euch steht das Gericht bevor, weil ihr eine Schlinge für Mizpa geworden seid und ein ausgespanntes Fangnetz auf dem Thabor
Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) „Vertilge nicht“; von David ein Lied (vgl. 16,1). Sprecht in Wahrheit ihr Recht, ihr Götter (= ihr Gewaltigen, ihr Machthaber auf Erden; vgl. 82,1)? Richtet ihr die Menschen gerecht (oder: in gebührender Weise)?
Ach nein, im Herzen schmiedet ihr Frevel, im Lande wägen eure Hände Gewalttat dar.
Wer den Schuldigen freispricht und wer den Unschuldigen verurteilt, die sind alle beide dem HERRN ein Greuel. –
Deine Oberen (oder: Führer, Fürsten) sind Aufrührer geworden und Diebsgesellen; sie sind alle in Geschenke verliebt und laufen hinter Bestechung her; den Waisen schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie (= vor ihren Richterstuhl).
fett sind sie geworden und feist, ja, ihre Verworfenheit überschreitet jedes Maß. An das Recht halten sie sich nicht; für die Sache der Waisen treten sie nicht ein, um sie zum Siege zu führen, und der Rechtssache der Armen nehmen sie sich nicht an.